Ausbildungsthemen im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten"
Nummer 79
Es ist drei Jahr her, als bei der Pflegefachkraft eine generalistische Ausbildung eingeführt wurde. Im Zuge dessen ist auch die Ausbildung zur Pflegeassistenz neu geregelt worden, wovon diesmal der Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss handelt.
2020 ging es darum, das Berufsfeld der Pflege zu stärken, das einen hohen Personalbedarf hat und in dem die Mitarbeiter*innen zuvor entweder in der Kranken- oder in der Altenpflege ausgebildet worden waren. Das ist seither anders. Zunächst starten alle mit denselben Ausbildungsinhalten. Die Spezialisierung kommt erst später. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz richtet sich dabei an Personen, die nicht sofort die Eignung besitzen, die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft zu absolvieren. Für sie eignet sich die einjährige Assistenzausbildung als Einstieg in dieses spannende, gefragte Berufsfeld.
Für die Ausbildung zur Pflegefachkraft benötigt ihr einen Mittleren Schulabschluss und für die Ausbildung zur Pflegeassistenz den Hauptschulabschluss, den sogenannten Ersten Schulabschluss. Habt ihr nach einem Jahr die Assistenzausbildung erfolgreich abgeschlossen, könntet ihr dann sogar ohne Mittleren Schulabschluss in die Pflegefachkraft-Ausbildung wechseln und steigert damit eure späteren Verdienstmöglichkeiten.
Zu den Aufgaben einer Pflegeassistenz gehören die Pflege von Menschen und deren Grundversorgung. Ihr würdet lernen, unter Aufsicht Medikamente zu geben, aber auch die Essensausgabe kann zu euren Aufgaben gehören. Mitbringen solltet ihr für diesen Beruf persönliches Einfühlungsvermögen, körperliche Fitness, und ihr solltet gerne mit Menschen umgehen und ihnen helfen wollen.
Ihr könnte die Ausbildung zur Pflegeassistenz in einem Jahr machen oder in Teilzeit, dann würde sie zwei Jahre in Anspruch nehmen. Geeignet ist dieser einjährige Bildungsgang auch, um für sich selbst zu testen, ob einem dieses Berufsfeld liegt. Das könnt ihr auf diesem Weg herausfinden und euch dabei gleichzeitig schon viel erstes Wissen und Fähigkeiten aneignen. Noch ein wenig mehr über diese Tätigkeit könnt ihr hier erfahren.
Von Heike Karsch
(erschienen Februar 2023)
In der Pflege zu arbeiten, ist ein erfüllender Beruf, in dem man Menschen wirklich helfen kann. Flexibilität und ein gutes Maß an körperlicher Fitness sind Voraussetzungen, über die man verfügen sollte. Im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" möchte ich diesmal die Ausbildung in den Pflege- und Gesundheitsberufen vorstellen. Interessant ist das allein schon, weil sie vor einem Jahr reformiert worden ist.
Der Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich von Pflege und Gesundheit ist da. Das hat sich nicht zuletzt während der Corona-Pandemie gezeigt. Auch ist die Bedeutung dieses Berufs dadurch noch einmal neu ins Bewusstsein gerückt worden. Eine Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau zu machen, ist gleichbedeutend mit einer beruflich sicheren Zukunft. Die derzeit mehr als 80 offenen Ausbildungsstellen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss stellen somit eine große Chance dar.
Mit dem 1. Januar 2020 sind die Ausbildungsgänge von Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege in Deutschland in eine Ausbildung zusammengefasst worden. Dem war ein langer Reformprozess vorausgegangen mit dem Ziel, die Ausbildung attraktiver zu gestalten und sie inhaltlich mit den anderen Staaten in Europa vergleichbar zu machen. Die einst zunächst theorielastige Ausbildung, in der die Praxis erst später folgte, hat sich verändert. Jetzt absolvieren die angehenden Pflegekräfte bereits während der ersten beiden Ausbildungsjahre Praktika in allen drei Bereichen, also in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Und im theoretischen Unterricht lernen sie alle dasselbe, egal, ob sie ein Altenpflegeseminar oder eine Krankenpflegeschule besuchen. Erst im dritten Ausbildungsjahr erfolgt nun die Spezialisierung.
Der Beruf des Pflegefachmanns und der Pflegefachfrau wird bei Schülerinnen und Schülern beliebter, was mir die Nachfragen als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach zeigen. Was die jungen Menschen suchen, ist dabei ganz unterschiedlich.
Die einen interessieren die ordentlichen Verdienstmöglichkeiten, die während der Ausbildung zwischen 1.100 und 1.300 Euro liegen. Die anderen sehen ihre Chancen darin, dass die schulischen Voraussetzungen ganz unterschiedlich sein können. So ist es beispielsweise mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 möglich, die zweijährige Ausbildung zum Pflegeassistenten oder zur Pflegeassistentin zu machen, oder man startet mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder höher in die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Und für wieder andere ist diese Ausbildung auf dem Weg in ein Medizinstudium wichtig, um Punkte für die Zulassung zu sammeln.
Alle gemeinsam haben aber eines: Das große Interesse daran, Menschen wirklich zu helfen.
Mitbringen müssen Bewerber für eine Ausbildung in den Pflege- und Gesundheitsberufen schon so einige Qualitäten. Als ich mich auf diesen Blog-Beitrag vorbereitet habe, habe ich noch einmal zusätzlichen Respekt vor dieser Arbeit bekommen und mir ist noch einmal deutlich geworden, wie toll dieser Beruf ist. Benötigt wird zu allererst Empathie, um mit vielleicht schwerkranken Menschen und deren Familien angemessen umgehen zu können. Wichtig ist diese Fähigkeit aber auch, weil die Zusammenarbeit im Team aus Pflegepersonal und weiterem medizinischen Personal eine immer größere Bedeutung gewinnt. Wer sich nicht in andere Menschen einfühlen kann, ist in diesem Beruf nicht richtig. Allein schon die körperliche Nähe zu Patienten, beispielsweise bei der Pflege, muss man mögen. Wenn man das kann und wenn man diese Fähigkeiten besitzt, dann ist das ein sehr erfüllender Beruf.
Wichtig sind auch Organisationsfähigkeit, Stressfähigkeit und Flexibilität, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können. Gefragt sind körperliche Fitness, um beispielsweise einen Rücken entlastenden Ausgleich hinzubekommen, und man muss sich in seiner Freizeit vom im Beruf Erlebten entlasten können. Umgehen können muss man außerdem damit, im Schichtdienst und an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten. Aus dem Bereich der schulischen Fähigkeiten sind bei angehenden Auszubildenden nicht zuletzt auch Deutsch, Mathematik und naturwissenschaftliches Interesse gefragt.
Ein Praktikum kann helfen, den Ausbildungsberuf zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau kennenzulernen. Als Berufsberaterin empfehle ich Jugendlichen, denen die letzten Prozent an Sicherheit bei dieser Berufswahl fehlen: Macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Gesundheitssektor und testet Euch in diesem Beruf aus. Und natürlich empfehle ich den siebenminütigen Film von Berufe.TV der Agentur für Arbeit über den Beruf des Pflegefachmanns und der Pflegefachfrau.
Von Kerstin Saß
(veröffentlicht im März 2021)
Du denkst darüber nach, deine Ausbildung abzubrechen? Sei mit deinem Entschluss nicht zu schnell. Lass dich erst ausführlich beraten. Oft lässt sich – mit der richtigen Hilfe – ein Ausbildungsabbruch vermeiden.
Fünf Gründe, die einen Ausbildungsabbruch auslösen, kommen am häufigsten vor, und zwar in dieser Reihenfolge: Der Ausbildungsberuf gefällt nicht. Die Berufsschulnoten stimmen nicht. Persönliche Probleme, die zwischen dem Auszubildenden, Kollegen und Vorgesetzten entstehen. Finanzielle Gründe, wenn man merkt, dass man mit der Ausbildungsvergütung nicht zurechtkommt. Eine Schwangerschaft.
Im Idealfall suchen Auszubildende, die über einen Abbruch ihrer Lehre nachdenken, zunächst die Berufsberatung auf, um Lösungen für die Probleme zu suchen – kommt beispielsweise zu uns von der Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss.
Der Ausbildungsberuf gefällt nicht. Gemeinsam würden wir uns in einem Beratungsgespräch den Ausbildungsplan vornehmen. Wir würden einmal genauer schauen, ob nicht mittelfristig Ausbildungsinhalte anstehen, die dem Auszubildenden besser gefallen könnten. Vielleicht macht das den gewählten Beruf für den einen oder die andere schon wieder attraktiver. Es ist nämlich gar nicht so selten, dass Auszubildende am Anfang zunächst in das für sie neue, schwierige Berufsleben hineinfinden müssen. Stellt man jedoch gemeinsam fest, dass tatsächlich der falsche Beruf gewählt worden ist, können die Berufsberater Kontakt zum Unternehmen aufnehmen, da es manchmal möglich ist, innerhalb eines mittleren oder größeren Betriebs den Ausbildungsgang zu wechseln.
Persönliche Gründe. Das Angebot, ein vermittelndes Gespräch mit dem Chef oder Vorgesetzten zu führen, besteht seitens der Berufsberatung auch, wenn ein Jugendlicher oder junger Erwachsener aufgrund persönlicher Gründe vorhat, die Ausbildung abzubrechen.
Die Noten stimmen nicht. Wenn es nach einem halben Jahr an der Berufsschule das erste Zeugnis während der betrieblichen Ausbildung gibt, kann das ernüchternd sein. Nachhilfe ist dann angesagt. Und die kann von der Agentur für Arbeit finanziert werden. „Asa-Flex“ heißt das Förderprogramm, das individuell und flexibel auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten wird. Der eine braucht einmal pro Woche Nachhilfe in einem einzelnen Unterrichtsfach und der andere benötigt mehrere Stunden pro Woche Unterstützung in einem Schulfach, beim Erlernen der Sprache oder bei der Bekämpfung von Prüfungsängsten. Mit „Asa-Flex“ kommen Sozialpädagoginnen und -pädagogen zum Einsatz, die außerdem unterstützen können, wenn Behördengänge anstehen, die Schuldner- oder die Drogenberatung aufgesucht werden sollten. Darüber hinaus helfen sie bei zwischenmenschlichen Problemen innerhalb des Ausbildungsbetriebs und versuchen zu vermitteln.
Finanzielle Gründe. Über die Arbeitsagentur kann Berufsausbildungsbeihilfe beantragt werden. Dabei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung während der betrieblichen Ausbildung, die dem Bafög bei Studierenden ähnelt. Übrigens gibt es etwas Ähnliches auch bei der schulischen Ausbildung, dann greift das Schüler-Bafög, das bei der Kommune beantragt wird.
Schwangerschaft. Was viele nicht wissen, ist, dass eine Ausbildung auch in Teilzeit fortgeführt werden kann. Dass kann für junge Frauen, die ein Kind erwarten oder bekommen haben, eine Möglichkeit sein, die Ausbildung mit 30 statt 38 bis 40 Wochenstunden zu beenden. Dabei wird die Arbeitszeit verkürzt, nicht aber der Ausbildungsinhalt. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater informieren auch zu dieser Möglichkeit.
Was ich als Grund für einen Ausbildungsabbruch noch nicht genannt hatte, sind Gründe, die beim Unternehmen liegen. Geht der Betrieb in die Insolvenz oder liegen andere schwerwiegende Gründe vor, so dass die Ausbildung nicht fortgesetzt werden kann, dann ist eine „geförderte Ausbildung“ möglich. Über die Agentur für Arbeit kann in solchen Fällen eine „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)“ organisiert werden. Bildungsträger kümmern sich dann darum, dass die Ausbildung zu einem guten Ende geführt wird.
Sollten Gespräche, Vermittlungsversuche und Förderprogramme nicht dazu führen, dass die Ausbildung fortgesetzt wird, steht deren Abbruch im Raum. Der Auszubildende muss sich bei der Arbeitsagentur arbeitslos melden. Außerdem muss er die zuständige Kammer informieren und sollte die Berufsberatung aufsuchen. Gibt es vielleicht noch offene Stellen für dieses Ausbildungsjahr? Kann eine andere Ausbildung auch später begonnen werden, falls die Kammern dem zustimmen? Solche Fragen gilt es rasch zu klären. Sollte dieser Zeitpunkt vorüber sein, weil er nur in den ersten Wochen und Monaten eines Ausbildungsjahres besteht, müssen andere Wege in Betracht gezogen werden: Besteht noch Berufsschulpflicht (unter 18 Jahre), muss eine Ausbildungsvorbereitungsklasse besucht werden; eine von der Arbeitsagentur mitfinanzierte Einstiegsqualifizierung (EQ) kann den Übergang in eine neue Ausbildung bilden, die im nächsten Jahrgang gestartet wird (Teile einer EQ können dann bereits angerechnet werden); eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme eröffnet durch Praktika neue Einblicke, bietet eine umfassende Berufsfelderkundung und beinhaltet beispielsweise Übungseinheiten für erfolgreiche Bewerbungsgespräche; letztlich kann man sich auch einen Job für die Zeit zwischen der abgebrochenen Ausbildung und einer neuen Ausbildung im nächsten Jahrgang suchen.
Es gibt in dieser Situation viele Möglichkeiten, nur eine Sache sollte man nicht tun: Den Kopf in den Sand stecken.
Von Kerstin Saß
(erschienen September 2021)
Wer eine Ausbildung im Elektrohandwerk macht, der lernt nicht nur etwas Solides – er wird auch Teil von zwei der wichtigsten Zukunftsthemen: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Fachkollegen aus der Berufsberatung haben mir geholfen, für die Leser des Blogs "Gut beraten ins Berufsleben starten" die wichtigsten Neuerungen der Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk zusammenzutragen.
Ab dem Sommer 2021 wird der Beruf des Elektronikers oder der Elektronikerin für Gebäudesystemintegration als neuer Ausbildungsgang eingeführt. Im Elektrohandwerk hat sich ein neuer Schwerpunkt in der Arbeit herausgebildet. Neben der Digitalisierung in den Unternehmen werden auch in Privathäusern elektrische Geräte, Steuerungen und Systeme immer stärker vernetzt. Deshalb kommt jetzt der zusätzliche Ausbildungsberuf. Meine Fachkollegen von der Berufsberatung beschrieben mir die Situation so: "Durch die Einrichtung dieses neuen Ausbildungsberufs reagiert das Elektrohandwerk auf neue Anforderungen durch die Digitalisierung in der Gebäudetechnik, darunter die Entwicklungen beim Smart Home, Smart Building und der Vernetzung der Gebäudetechnik. Der Elektroniker oder die Elektronikerin für Gebäudesystemintegration wird Experte oder Expertin für Planung, Entwicklung, Einbau und Wartung gebäudetechnischer Anlagen und Systeme sein. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei der Integration von Komponenten und Funktionen im Smart Home wie auch beim Programmieren, Einrichten und Testen der entsprechenden Software." Arbeitsbereiche werden in den Betrieben des Elektrohandwerks, in IT-Systemhäusern, in Industrieunternehmen und bei technischen Gebäudeausrüstern sein.
Die Zukunftsaussichten sind entsprechend gut. "Viele Betriebe des Elektrohandwerks bieten diese Dienstleistungen bereits an, weitere werden dies in den kommenden Jahren tun, um der Nachfrage zu begegnen." Es ist damit zu rechnen, dass viele Betriebe Elektroniker für Gebäudesystemintegration zusätzlich ausbilden oder einen Teil der Ausbildungsstellen für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik durch Auszubildende in dem neuen Beruf ersetzen. Das Berufskolleg am Platz der Republik in Mönchengladbach plant, für den neuen Ausbildungsgang ab dem Schuljahr 2021/22 eine eigene Berufsschulfachklasse einzurichten.
In der Berufsberatung spüren wir bei Jugendlichen ein steigendes Interesse an Jobs, in denen die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammengeführt werden. Klar, dass bei jungen Leuten mit Spaß am Handwerk und Interesse an mathematisch-physikalischen Zusammenhängen, schnell das Gespräch auf die Möglichkeiten im Elektrohandwerk kommt. Ich denke nur an Solaranlagen, Photovoltaikanlagen oder an Möglichkeiten, Gebäude technisch so auszustatten, dass der Energieverbrauch gesenkt wird. Wer in diesem Bereich etwas machen will, der sollte sich diese Ausbildungsberufe einmal näher anschauen: Neben den schon erwähnten neuen Elektroniker/-innen für Gebäudesystemintegration sind das Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik sowie Elektroniker/-innen für Maschinen und Antriebstechnik, bei beiden werden die Ausbildungsinhalte ab dem Sommer 2021 an die neuen Aufgaben im Zuge der Digitalisierung angepasst; Informationselektroniker/-innen sowie Elektroniker/-innen Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik, auch hier werden ab dem Sommer 2021 die Aufgaben aktualisiert.
In Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss bilden viele kleine und große Betriebe im Elektrohandwerk aus. Allein für Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik sind aktuell rund 40 offene Ausbildungsplätze in der Region gemeldet. Kontakt mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit aufzunehmen, lohnt sich folglich. Informationen bieten darüber hinaus die Handwerksinnung selbst, das Mönchengladbacher Internetportal www.beruf-konkret.de sowie die Angebote der Arbeitsagentur Berufe.TV und BERUFENET.
Von Kerstin Saß
(veröffentlicht im März 2021)
Jeder Jugendliche hatte schon einmal Kontakt mit seiner Stadtverwaltung. Zum Beispiel, um mit 16 Jahren seinen Personalausweis zu beantragen. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz steht der „Öffentliche Dienst“ dennoch nicht immer im Fokus. Dabei bieten sich dort viele Chancen, vielleicht sogar mehr Chancen, als manch einer denken mag. Mit diesem Blog von „Gut beraten ins Berufsleben starten“ versuche ich, einen Überblick zu geben.
Unter dem sogenannten Öffentlichen Dienst versteht man die Arbeit der Beamtinnen, Beamten und Angestellten in Verwaltungen und Behörden von Bund, Ländern und Kommunen. Dazu gehören beispielsweise Berufe in Städte- und Gemeindeverwaltungen, in Schulen und staatlichen Krankenhäusern, bei Polizei und Sicherheitsbehörden oder bei der Agentur für Arbeit. Beschäftigte im Öffentlichen Dienst sind entweder als Angestellte oder Beamte tätig.
Was viele nicht wissen: Es gibt im Öffentlichen Dienst nicht nur den Verwaltungs- und den kaufmännischen Bereich. Ausgebildet wird in sehr viel mehr Bereichen. Gesucht werden beispielsweise Fachinformatiker, Bauzeichner, Notfallsanitäter, Erzieher, Vermessungstechniker, Hygienekontrolleure, Brandmeister, Forstwirte und Gärtner sowie Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Bundesagentur für Arbeit, Straßenwärter, Fachangestellte für Bäderbetriebe oder Fachangestellte für Medien und Informationsdienste mit den Ausrichtungen Bibliothek oder Archiv. Manchmal empfinden junge Menschen, die zu uns in die Berufsberatung kommen, den Öffentlichen Dienst als nicht spannend. Ich glaube, diese – nicht vollständige – Liste der Ausbildungsmöglichkeiten kann diesen Eindruck widerlegen. Befürchtet wird auch manchmal, dass der Öffentliche Dienst keine Karrieremöglichkeiten bieten könnte. Auch das lässt sich widerlegen, da man in den gehobenen Dienst aufsteigen kann oder in den höheren Dienst, wenn man nebenher ein Studium absolviert.
Wer jetzt denkt, dass eine Ausbildung im Öffentlichen Dienst etwas sein könnte, der sollte sich beeilen. Ausgebildet wird von unterschiedlichen Behörden, von der Steuer- bis zur Landesverwaltung und von der Rentenversicherung bis zu den Kommunen, wobei letztere zumeist den 29. oder 30. September eines Jahres als Stichtag für die Bewerbung zum Folgejahr haben – in zwei Wochen also für das Jahr 2022. Einen Überblick über mögliche Ausbilder in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss bietet unter anderem die Broschüre „Ausbildung und Schule – Beruf regional, Informationen zur Berufswahl für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I“ (ab Seite 35).
Was sollte jemand mitbringen, der eine Ausbildung im Öffentlichen Dienst anstrebt? Lust am Umgang mit Menschen sollte man haben und Spaß an der Digitalisierung. Logisches Denken sollte einem liegen, und mitbringen sollte man eine ausgeprägte Dienstleistungsorientierung. Wert wird auf eine gute Kommunikationsfähigkeit gelegt, weshalb in der Regel zum Auswahlverfahren auch Gruppengespräche mit Mitbewerbern gehören. Beherrschen sollte man die Rechtschreibung, was im Bewerbungsverfahren gegebenenfalls mit einem Diktat überprüft wird. Sehr viel Wert wird außerdem auf die Allgemeinbildung gelegt, die im Auswahlverfahren ebenfalls abgefragt wird. Dazu können Geschichtsdaten ebenso gehören wie Fragen zu Funktionen innerhalb der Verwaltung, bei der man sich bewirbt. Gerne gesehen wird oftmals auch, wenn man sich ehrenamtlich engagiert und wenn man Interesse an dem mitbringt, was in seiner Stadt passiert.
Starten kann man in eine Ausbildung im Öffentlichen Dienst in der Regel, wenn mindestens ein Mittlerer Schulabschluss erreicht worden ist. Geboten werden einem gute Arbeitszeiten, eine zusätzliche Altersversorgung und ordentliche Verdienstmöglichkeiten.
Von Kerstin Saß
(erschienen September 2021)
Der Finanzsektor steckt mitten im digitalen Wandel. Das wirkt sich auch auf die Ausbildung aus und verlangt den Auszubildenden mittlerweile zusätzliche Fähigkeiten ab. Wie schnell sich dieser Wandel vollzieht, lässt sich am "Business-Tag Banken" ablesen.
Seit vielen Jahren gibt es in Mönchengladbach den „Business-Tag Banken“, der sich an Schülerinnen und Schüler richtet, die sich eine Ausbildung in der Finanzwelt vorstellen können. Ein Thema, das seit einigen Jahren an diesem Tag angesprochen wird, ist das „Future-Banking“. Und es ist erst wenige Jahre her, dass dabei das Bezahlen per Smartphone als Bankgeschäft der Zukunft vorgestellt wurde. Heute gehört das bereits zur Normalität.
Der Umbruch in der Bankenbranche lässt sich an ein paar Beispielen darstellen. Früher gingen Auszubildende in diesen Beruf, weil sie im unmittelbaren Kontakt mit Kundinnen und Kunden arbeiten wollten, weil sie in einer Filiale beraten und Menschen dabei helfen wollten, mit Geld umzugehen. Heute gehört das weiterhin dazu, allerdings arbeiten Bänker inzwischen zusätzlich viel mehr am Computer, kümmern sich ums Online-Banking oder beraten per Telefon und Video-Chat. Das veränderte Kundenverhalten wirkt sich darüber hinaus auf die Arbeitszeiten aus, die heutzutage viel ausgedehnter und teilweise im Schichtsystem angelegt sind.
Lebenslanges Lernen war für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Banken und Sparkassen schon immer ein großes Thema, jedoch wird von ihnen mittlerweile auch die Bereitschaft erwartet, sich zum Beispiel auf die Zusammenarbeit mit Künstlicher Intelligenz einzulassen. „Kryptowährung“ und „Video-Ident-Verfahren“ sind weitere Schlagworte, die beispielhaft für die Digitalisierung im Finanzbereich stehen. Was früher ein Bankmitarbeiter gemacht hat, wertet heute immer öfter eine Software aus. Begriffe wie „Robotic Process Automation“ (Software-Roboter)“, „Chatbots“ oder „Robo-Advisors“ (Roboter für Kommunikationsaufgaben)“ sind in der Finanzwelt schon nicht mehr wegzudenken. Und was in dieser Branche ebenfalls mehr und mehr gefordert ist, ist ein Vertriebstalent. Banken und Sparkassen leben davon, dass ihre Kundinnen und Kunden auch andere Produkte der Institute nutzen, wozu Vermögensanlagen, Kredite und Versicherungen gehören.
Um passend für einen Ausbildungsberuf im Bankensektor zu sein, sollten auf jeden Fall diese Fähigkeiten, Interessen und Einstellungen mitgebracht werden: eine Bereitschaft zu wechselnden Arbeitszeiten und -orten; ein Interesse an Menschen und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, sei es in der Filiale, telefonisch, schriftlich oder per Video-Chat; Flexibilität im Umgang mit ganz unterschiedlichen Kundentypen; Sorgfalt, weil man sehr viel mit sensiblen Daten zu tun hat, was Lohn- und Kontopfändungen sein können oder Kredite, die ein Kunde oder eine Kundin aktuell beispielsweise als Folge aus der Corona-Pandemie nicht mehr bedienen kann; Konzentrationsfähigkeit ist außerdem gefragt, weil man sich unter anderem im Steuerrecht oder bei den Richtlinien im Bankengeschäft ständig up-to-date halten muss; und zuletzt muss man Lust haben, sich dem Beruf entsprechend zu kleiden, meist mit Hemd, Bluse, Bundfaltenhose oder Anzug.
Interessant ist eine Ausbildung in der Finanzwelt nicht nur finanziell, und zwar ab dem ersten Ausbildungsjahr, sondern auch wegen der anschließenden Fortbildungs- und Studienmöglichkeiten. Kaum eine Branche biete so viele Chancen, beruflich aufzusteigen. Wer mehr darüber erfahren möchte, für den lohnt sich bestimmt ein Besuch beim „Business-Tag Banken digital“. Der wird am 22. März 2021 von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach mit Mönchengladbacher Kreditinstituten, dem MGconnect-Team der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH und der Stadt Mönchengladbach angeboten. Wie Ihr teilnehmen könnt, erfahrt Ihr unter „Digital fit für die Finanzwelt“ auf dieser Internetseite.
Von Kerstin Saß
(veröffentlicht im Februar 2021)
Seit zwei Jahren kann jeder eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren. Diese Möglichkeit eröffnet vor allem dann Perspektiven, wenn beispielsweise ein Kind versorgt oder eine Familienangehöriger gepflegt werden muss. Auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen, aufgrund von Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung keine Ausbildung in Vollzeit machen können, können eine Teilzeit-Ausbildung absolvieren.
Nummer 46
Eine duale Teilzeit-Ausbildung war nach dem Berufsbildungsgesetz bereits seit dem Jahr 2005 möglich. Sie stand bis Januar 2020 jedoch vor allem Menschen offen, die eine Ausbildung mit familiären Verpflichtungen vereinbaren wollten. Die Teilzeit musste begründet werden. Das fällt inzwischen weg. Jetzt kann eine Ausbildung in Teilzeit jeder oder jede machen, mit einer einzigen Voraussetzung: Auszubildende*r und Betrieb müssen sich einig sein. Beliebt sind vor allem kaufmännische Berufe, in denen es generell mehr Teilzeit gibt, sowie der Öffentliche Dienst, die Gesundheitsberufe und teilweise das Handwerk.
Ausbildung in Teilzeit bedeutet, in Vollzeit am Unterricht im Berufskolleg teilzunehmen und die Arbeitsstunden im Betrieb zu reduzieren. Weniger als 50 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit dürfen es allerdings nicht werden. Grundsätzlich kann die Teilzeit-Ausbildung in derselben Zeit absolviert werden wie die Vollzeit-Ausbildung, jedoch kann die Ausbildungsdauer bei einer stärkeren Reduktion auch um bis zu 50 Prozent verlängert werden. Ein Beispiel: Die gewählte duale Ausbildung läuft normalerweise über drei Jahre, wird aber in Teilzeit gemacht, dann könnte sie bis zu viereinhalb Jahre dauern. Wie mit der Ausbildungsdauer und einer möglichen Verlängerung umgegangen wird, legen jeweils der Betrieb und die zuständige Kammer fest.
Positive Aspekte einer Ausbildung in Teilzeit sind: Für den Auszubildenden oder die Auszubildende ermöglicht das, Kinder und Ausbildung zu kombinieren. Sie erhöhte die Flexibilität, um beispielsweise Eltern zu pflegen. Man erhält einen vollwertigen Abschluss. Wenn sich die Verhältnisse ändern, kann von Teilzeit in Vollzeit gewechselt werden. Und für Betriebe vergrößert sich bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden die Zielgruppe auf junge Menschen, die zum Beispiel früh in die Familienphase eingestiegen sind.
Eine Ausbildung in Teilzeit kann aber auch Nachteile haben: So könnte die Bezahlung niedriger ausfallen, was jedoch im Ermessen des Arbeitgebers liegt. In einem solchen Fall sollte dann zusätzlich versucht werden, über die Agentur für Arbeit einen Antrag auf Ausbildungsbeihilfe zu beantragen. Als nachteilig empfunden werden könnte außerdem, dass die betrieblichen Fähigkeiten in kürzerer Zeit erworben werden müssen.
Ihr interessiert Euch für die Ausbildung in Teilzeit, dann fragt bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss oder der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt nach.
Von Heike Karsch
(erschienen Januar 2022)
Ein schneller Klick. Schon hat man im Internet den Datenschutzrichtlinien eines Online-Forums zugestimmt. Oder den Geschäftsbedingungen eines Online-Shops. Ganz so flott sollte es nicht zugehen, wenn Ihr in den nächsten Tagen oder Wochen Euren Ausbildungsvertrag schließt. Denn der regelt Eure Rechte und Pflichten für die kommenden Jahre, in denen Ihr erfolgreich ins Berufsleben starten wollt.
Vor Beginn Eurer betrieblichen Ausbildung werdet Ihr einen schriftlichen Ausbildungsvertrag unterschreiben. Aber unterschreibt nur Ihr den Vertrag? Und was steht in so einem Vertrag? Lest Euch den Text gut durch. Fragt ruhig auch nach, wenn Euch etwas unklar ist.
Euer Ausbildungsvertrag wird bestimmte Mindestangaben enthalten. Das sind zunächst einmal Angaben zu Eurer Person und zu Eurem Ausbildungsbetrieb. Niedergeschrieben wird außerdem, wann Ihr Eure betriebliche Ausbildung beginnt. Das sollte wahrscheinlich der 1. September sein. Auch die geplante Dauer der Ausbildung wird in dem Vertrag bereits festgehalten sein wie außerdem Angaben zu Ziel und Gliederung der Berufsausbildung, zuzusagen Euer Ausbildungsplan für die nächsten Jahre. Von sicherlich großem Interesse dürfte für Euch auch sein, was zu diesen Themen im Ausbildungsvertrag steht: regelmäßige tägliche Arbeitszeit, Probezeit und Urlaub sowie Zahlung und Höhe der Ausbildungsvergütung. Bestandteil des Vertrags können darüber hinaus Hinweise auf Tarifverträge und Vereinbarungen sein, die für Euch und Euren Ausbildungsberuf gelten.
Jeder neue Auszubildende hofft, den passenden Beruf für sich gefunden zu haben. Testen konntet Ihr das vielleicht schon in einem Praktikum, auch wenn das aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht immer einfach gewesen ist. Aber auch das Ausbildungsverhältnis beginnt mit einer sogenannten Probezeit, in der Ihr prüfen könnt, ob Ihr den passenden Beruf gewählt habt und ob Ihr und der Ausbildungsbetrieb zueinander passt. Die Probezeit dauert mindestens einen Monat und höchstens vier Monate. Während dieser Zeit könnt Ihr den Vertrag ohne Angabe von Gründen kündigen; der Ausbildungsbetrieb genauso. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Hoffentlich aber passt bei Euch alles zusammen!
Festgelegt wird im Ausbildungsvertrag außerdem die genaue Anzahl an Urlaubstagen, wobei für minderjährige Auszubildende andere Bestimmungen gelten als für volljährige Auszubildende. Und damit wären wir auch schon bei der Frage, wer alles den Ausbildungsvertrag unterzeichnet: Das seid zum einen Ihr und zum anderen ein Vertreter oder einer Vertreterin des Ausbildungsbetriebs. Solltet Ihr allerdings noch keine 18 Jahre alt sein, muss auch Euer gesetzlicher Vormund mitunterschreiben, was in der Regel Eure Eltern sind. Solltet Ihr noch mehr zu den Rechten und Pflichten wissen wollen, die in einem Ausbildungsvertrag festgehalten werden, empfehle ich den Podcast der Berufsberatung „Schon in die Zukunft gehört?“ der Bundesagentur für Arbeit.
Und was steht an, sobald Ihr hoffentlich Euren Ausbildungsvertrag unterschrieben habt? Vielleicht noch ein Urlaub – aber auch ein paar formelle Dinge, um die Ihr Euch vorab kümmern solltet, damit Euer Start ins Berufsleben in ein paar Wochen rundum erfolgreich wird. Einen Überblick bietet Euch die Bundesagentur für Arbeit mit der Internetseite Tipps zum Ausbildungsstart.
Von Andreas Speen
(veröffentlicht im Juni 2021)
Wer über Berufe in der Logistikbranche spricht, denkt meist an die Fachkraft für Lagerlogistik. Wer das Berufsfeld spannend findet, für den bieten sich allerdings noch ganz viel mehr Ausbildungsgänge an. Einen Überblick darüber möchte ich mit dem Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" geben.
Nummer 58
Ich zähle einfach mal die in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss häufigen Ausbildungsberufe in der Logistikbranche auf: Berufskraftfahrer, Fachkraft Fahrbetrieb, Fachkraft Kurier-, Express und Postdienstleistungen, Fachkraft Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Kaufleute Spedition und Logistikdienstleistungen sowie Servicefahrer und Industriekaufleute, denn: Was viele gerne mal vergessen, ist, dass man in der Logistikbranche auch im Büro Berufe finden kann. Die Liste ist damit aber längst nicht komplett. Andere Berufe wie Fachkraft Fahrbetrieb, Fachkraft Hafenlogistik und Luftverkehrskaufmänner und -frauen werden als Ausbildungen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss jedoch selten bis gar nicht angeboten.
Ich weiß, das ist ein Riesenangebot. Deshalb rat ich dazu, bei Interesse an diesem Berufsfeld den Internetservice von Berufenet zu nutzen, den die Agentur für Arbeit für Ausbildungssuchende bereithält. Gebt dort das Berufsfeld "Verkehr und Logistik" ein, geht dann auf "Berufe rund um Transport, Lager und Logistik" und filtert zum Abschluss die "dualen Ausbildungsberufe" heraus. Dann bekommt ihr zu den aufgezählten Berufen Kurzbeschreibungen, Tätigkeitsinhalte, Perspektiven, Infos zu finanziellen Aspekten sowie Videos und Fotos - das ist echt gut gemacht.
Oder ihr besucht den "Business-Tag Logistik", der vom Rhein-Kreis Neuss für den 28. April 2022 organisiert wird (9.30 bis 13.30 Uhr, Karl-Arnold-Straße 3-5, Anmeldung per E-Mail an
). Dort stellen sich Arbeitgeber wie Schenker-Rhenus, Lidl, 3M, die Spedition Kleine, der Zoll und die Bundeswehr vor. Und die Berufsberatung der Arbeitsagentur für den Rhein-Kreis Neuss ist auch dabei, um mal ein bisschen Eigenwerbung zu machen.Aus der Vielzahl der Berufe in der Logistikbranche möchte ich noch einmal zwei herausgreifen und etwas näher vorstellen. Die Fachkraft für Lagerlogistik ist den meisten Menschen am bekanntesten. Hierzu macht man eine dreijährige Ausbildung, und zwar überall dort, wo es Lager gibt - das können größere Geschäfte sein wie ebenso Logistikunternehmen und Onlinehändler. Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen Güter an, lagern sie, stellen Tourpläne für deren Auslieferung auf, verladen Güter und wirken entsprechend im logistischen Prozess mit. Teilweise kann diese Arbeit körperlich sein, was allerdings immer auch von den Produkten und Branchen abhängt. Ab dem Hauptschulabschluss Klasse 10 ist es möglich, eine Ausbildung zu finden - aktuell gibt es rund 90 offene Stellen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss.
Als zweites möchte ich die Industriekaufleute in der Logistikbranche vorstellen, da dieser Bereich bei der Ausbildungssuche zunächst oft vergessen wird. Materialwirtschaft und Vertrieb gehören grundsätzlich zu deren Aufgabenspektrum, weshalb sie auch in Logistikfirmen zu finden sind. Je nach Unternehmensgröße gehören dort außerdem Marketing, Personal-, Finanz- sowie Rechnungswesen zum Aufgabenfeld, eben wie bei jedem Industriekaufmann oder jeder Industriekauffrau. Starten könnte ihr in diese dreijährige Ausbildung mit einem Abitur, oft aber auch schon mit dem Fachabitur. Die Tätigkeiten sind bürolastig, anspruchsvoll und bieten gute Weiterbildungs- und Aufstiegschancen. An die Ausbildung könntet ihr zum Beispiel ein Studium zum Bachelor für Industriebetriebswirtschaft anschließen.
Zuletzt vielleicht noch ein paar Worte zum Führerschein, der für viele Berufe in der Logistik vonnöten ist. Der Führerschein fürs Auto wird von den meisten Arbeitgebern vorausgesetzt. Darüber hinausgehende Fahrerlaubnisse wie für Lastwagen, Busse oder Straßenbahnen gehören hingegen in der Regel zur Ausbildung. Außerdem gehört der Staplerschein beispielsweise zum Ausbildungsinhalt der Fachkraft für Lagerlogistik.
Von Lisa Bommes
(erschienen März 2022)
Jeder kennt ihre Angebote. Jeder nutzt sie. Warum nicht über eine Ausbildung in einer Fleischerei oder Bäckerei nachdenken? Die Chancen sind groß, in diesen Berufsfeldern eine Stelle zu finden. Aktuell sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch rund 30 Ausbildungsplätze in Bäckereien und 40 in Fleischereien zu vergeben. Womit diese Berufsfelder punkten können, erzähle ich euch im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten".
Nummer 60
Als Fleischer und Fleischerinnen lernt ihr ganz unterschiedliche Möglichkeiten kennen, Fleisch und Wurst herzustellen. Arbeitgeber können große industrielle Fertigungen sein und bis zu kleineren Betrieben vor Ort reichen, bei denen es sich in dieser Branche oft um alteingesessene Familienbetriebe handelt. Fachkräfte werden im Fleischerhandwerk immer gesucht, weshalb viele Betriebe ihren Nachwuchs gerne selbst ausbilden. Wer einen Beruf sucht, in dem Nachhaltigkeit und Regionalität eine zunehmende Rolle spielen, der sollte sich vor Ort beim Fleischerhandwerk umschauen. Zu wissen, wo und wie die Tiere aufgewachsen sind, die zu Fleisch- und Wurstprodukten verarbeitet werden, ist den Kundinnen und Kunden immer wichtiger. Entsprechend richten die Betriebe vor Ort ihre Produktion aus, wozu auch gehört, aus Sicht des Tierwohls und der Ökologie Transportwege kurz zu halten. Nachhaltig und ressourcenschonend ist dieses Berufsfeld zudem, wenn Kundinnen und Kunden in der Fleischerei vor Ort nicht große Verpackungen kaufen, sondern gezielt die benötigten Mengen.
Der Beruf der Fleischerinnen und Fleischer kann je nach Betrieb mit Entwicklungsmöglichkeiten verbunden sein. Nicht wenige Betriebe vor Ort bieten Catering oder einen Partyservice an, für die man sich nach der Fleischerausbildung im Bereich des Kochens weiterqualifizieren kann.
Wer Wurst und Fleisch nicht herstellen möchte, für den ist die Ausbildung als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei) vielleicht passend. Warenpräsentation, Abrechnung und Kassensystem sind nur Teile der Tätigkeit. Vielmehr ist dieser Beruf auch von großem Fachwissen geprägt, weil die Kundinnen und Kunden wissen wollen, wie wird beispielsweise das Fleisch am besten gebraten, welche Rezepte bieten sich mit den Produkten an, wie setzen sich die einzelnen Produkte zusammen oder worin unterscheiden sich die Angebote in der großen Fleisch- und Wurstauswahl?
Die Verdienstmöglichkeiten in diesem Berufsfeld sind unterschiedlich. Weil Fachkräfte gesucht sind, packen Fleischereien für sie mittlerweile teilweise ein paar Euro auf den Stundenlohn, um ihren Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu decken.
Wer Wurst hat, braucht dazu noch Brötchen. Eine prima Überleitung zu einem anderen Berufsfeld, in dem des in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch einige offene Ausbildungsstellen für diesen Sommer gibt. Brot, Brötchen, Kuchen oder andere Backwaren herstellen, ist ein abwechslungsreicher Beruf, in dem viele Betriebe vor Ort ebenfalls sehr auf die regionale Herkunft ihrer Ausgangsprodukte achten, beispielsweise bei der Herkunft des Getreides. Außerdem ist dies ein Beruf, der Traditionen sehr achtet, insbesondere wenn es darum geht, den Kundinnen und Kunden Backwaren nach althergebrachten Familienrezepten anzubieten. Interessant zu wissen ist für diesen Beruf vielleicht auch, dass manche Bäckereien inzwischen zu Arbeitszeiten tendieren, die nicht ganz so früh am Morgen starten.
Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (Bäckerei oder Konditorei) sind ebenfalls gesuchte Leute auf dem Arbeitsmarkt. Ähnlich wie in Fleischereien ist auch hier eine breite Kenntnis über die Produkte vonnöten, um Kundinnen und Kunden beispielsweise zu Fragen beraten zu können, wie: Welche Inhaltsstoffe haben die Produkte oder welche Unverträglichkeiten können durch die richtige Produktwahl ausgeschlossen werden?
Wenn ihr jetzt noch mehr über diese Berufsfelder erfahren möchtet, empfehle ich euch diese Videos:
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei)
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk (Bäckerei)
Vielleicht sprecht ihr danach uns von der Arbeitsagentur an, um mehr über die aktuell noch offenen Ausbildungsstellen zu erfahren (Stand April 2022):
Rhein-Kreis Neuss: 5 Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk - Bäckerei, 13 Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk - Fleischerei, 13 Fleischer/in
Mönchengladbach: 6 Bäcker/in, 20 Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Bäckerei, 2 Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Konditorei, 9 Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Fleischerei, 5 Fleischer/in
Von Nina Faßbender
(erschienen April 2022)
Immer mehr Waren werden bis an die Haustüre geliefert. Deshalb gibt es in der Lager- und Logistikbranche besonders viele Ausbildungsstellen. Außerdem gesucht: Medizinische Fachangestellte. In unserem Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" möchte ich diese beiden Berufsfelder einmal näher beleuchten, weil sie aktuell besonders viele Ausbildungsmöglichkeiten bieten.
Nummer 64
Kürzlich habe ich mich mit einer jungen Frau unterhalten, die während der Corona-Pandemie einen Nebenjob in einem Testlabor angenommen hatte. In dem Gespräch, das ich als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach mit ihr geführt habe, stellte sich heraus, dass sie aus diesem Nebenjob heraus für sich eine Berufsidee entwickeln konnte. Und in der Tat arbeiten viele junge Menschen in den Corona-Teststellen, für die diese Arbeit ein guter Zugangsweg in den medizinischen Bereich darstellen kann.
Gesucht werden insbesondere Medizinische Fachangestellte. Dieser Beruf vereint ganz viele Tätigkeiten, was ihn total spannend macht. Grob betrachtet, besteht er aus einem medizinischen und einem kaufmännischen Part. Wenn man dann aber etwas detaillierter hinschaut, stellt man schnell fest, wie viele Fähigkeiten in diesem Ausbildungsberuf noch gefragt sind. Es geht um Labortätigkeiten, Teamarbeit, Hygienestandards, Verwaltungsadministrative, Berichtswesen, Verantwortung, und es handelt sich um ein Berufsfeld, in dem die Digitalisierung stark auf dem Vormarsch ist. Behandlungspläne werden digital aufgestellt, mit Krankenkassen wird digital kommuniziert, und Arztpraxen arbeiten im Kundenmanagement zunehmend mit Apps. Dass dieser Beruf systemrelevant ist, hat uns die Corona-Pandemie gezeigt. Nicht zuletzt das führt derzeit zu einem erhöhten Einstellungsbedarf, wobei händeringend auch männliche Bewerber gesucht werden, weil es teilweise notwendig ist, in diesem Bereich auch mal zupacken zu können.
Die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten erfolgt in Arztpraxen oder in Krankenhäusern, was viele nicht wissen. In den Praxen legt man vor dem Ausbildungsstart eine Fachrichtung fest, wobei Allgemeinmedizin, Orthopädie und Kinderheilkunde besonders gefragt sind. Im Krankenhaus hingegen wechselt man alle sechs Monate die Abteilung. Das macht eine Ausbildung dort für Bewerberinnen und Bewerber interessant, die sich noch nicht festlegen wollen oder können.
Die Möglichkeit, als Medizinische/r Fachangestellte/r in Mönchengladbach oder im Rhein-Kreis Neuss einen Ausbildungsplatz zu finden, ist derzeit groß. Sich später fortzubilden ebenfalls. Beispielsweise könnte man mit einem Haupt- oder Realschulabschluss den Fachwirt oder Betriebswirt im Gesundheitswesen anschließen. Oder man bereitet sich über diesen Ausbildungsweg auf den Studiengang Humanmedizin vor. Auch das ist eine Möglichkeit, die übrigens auch nicht schlecht bezahlt wird: Auszubildende als Medizinische Fachangestellte erhalten im ersten Jahr schon rund 900 Euro.
Arbeitgeber in der Lager- und Logistikbranche bieten momentan ebenfalls viele Ausbildungsstellen an. Aus vielerlei Gründen befindet sich dieser Sektor derzeit im Umbruch, was die Arbeit dort aus meiner Sicht höchst interessant macht. Nachhaltigkeit und ein schonender Umgang mit Ressourcen werden immer wichtiger. Es sind langfristige Klimastrategien zu entwickeln und Logistikketten neu zu planen, um möglichst effizient Waren von A nach B zu liefern. Die Berufe in dieser Branche sind außerdem sehr von modernen Technologien geprägt. Immer mehr ist IT-gesteuert. Teilweise werden beispielsweise in Lagern inzwischen Drohnen eingesetzt, um die Bestände in den Hochregalen zu prüfen. Innovationskraft ist hier gefragt.
Die Möglichkeiten, in dieser Branche zu arbeiten, sind ganz vielfältig. Chancen gibt es für Schülerinnen und Schüler vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur. Besonders gefordert wird von ihnen ein hohes Verantwortungsbewusstsein für die ihnen anvertraute Ware. Und teilweise gefragt sind die Bereitschaft zur Schichtarbeit und ein gewisses Maß an körperlicher Fitness und Stressresistenz, weil diese Branche vom Zeitmanagement geprägt ist.
Von Kerstin Saß
(erschienen Juni 2022)
Erzieher ist ein wunderschöner, sehr abwechslungsreicher Beruf. Für Frauen wie für Männer. Außerdem ist der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern momentan groß. Hier über eine Ausbildung nachzudenken, könnte absolut lohnend sein. Allerdings muss man sich für diesen Beruf auch geeignet fühlen.
Bei den Erzieherinnen und Erziehern verzeichnen wir einen echten Fachkräftemangel. Die Chancen auf eine gute berufliche Zukunft sind somit sehr gut – wenn man denn eine abgeschlossene Ausbildung hat. Und diese ist anspruchsvoll, so wie sie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen gestaltet ist. In der Regel durchlaufen Erzieher für zwei Jahre eine vollzeit-schulische Ausbildung, und danach schließt sich für ein Jahr ein praktischer Ausbildungsteil an, in dem eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Die Praxisintegrierte Ausbildung, kurz PiA, bietet zu diesem Ausbildungsweg eine Alternative, die es noch nicht so lange gibt. Hierbei werden Theorie und Praxis über drei Jahre in einem regelmäßigen Wechsel verknüpft. Bei PiA gibt es in allen drei Jahren eine Ausbildungsvergütung.
Die Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin kann mit unterschiedlichen schulischen Voraussetzungen begonnen werden, wenn a) ein Mittlerer Schulabschluss und eine zweijährige Berufsausbildung vorhanden sind, zum Beispiel zum Kinderpfleger oder zur Sozialassistentin, oder wenn b) das Abitur oder die volle Fachhochschulreife erreicht sind und ein mindestens sechswöchiges Praktikum im angestrebten Berufsfeld absolviert worden ist (in Teilzeit kann das Praktikum in mindestens 480 Stunden abgeleistet werden; alternativ werden auch ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Bundesfreiwilligendienst angerechnet).
Ausgebildete Kräfte werden nicht nur in Kindertagesstätten eingesetzt, sondern ebenso im Offenen Ganztag an Schulen oder in Heimen. Erzieherinnen und Erzieher treffen also auf einen breiten Arbeitsmarkt mit verschiedenen Optionen. Aus meiner Sicht spricht das für eine abwechslungsreiche Ausbildung und Tätigkeit. Dieser Beruf, oder diese Berufung, bedarf allerdings auch einiger Voraussetzungen, die diejenigen mitbringen sollten, die Erzieher werden möchten. Sie müssen Einfühlungsvermögen besitzen, müssen emphatisch, kommunikativ und kreativ sein. Körperliche Fitness und psychische Stabilität sind ebenso wichtig. Außerdem sollte man zumindest eine Affinität zum Dokumentatorischen haben, weil die an den Kindern gemachten Beobachtungen regelmäßig festgehalten werden müssen, um deren Entwicklung und deren Entwicklungsstand zu dokumentieren.
Ausbilden lassen können sich angehende Erzieherinnen und Erzieher in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss an der Bischöflichen Liebfrauenschule, am Maria-Lenssen-Berufskolleg, am Berufskolleg der Evangelischen Stiftung Hephata, am Erzbischöflichen Berufskolleg Neuss, Abteilung Marienhaus sowie am Berufsbildungszentrum Grevenbroich. Das Erzbischöflichen Berufskolleg Neuss Marienberg bietet darüber hinaus an, die Ausbildung über vier Jahre zu absolvieren und dabei zusätzlich das Abitur zu erwerben. Der Ausbildungsbeginn ist an das Schuljahr geknüpft.
Wer sich weitergehend informieren möchte, dem empfehle ich eine Internetseite der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, auf der viel Wissenswertes zur Erzieherausbildung in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss zusammengefasst ist. Videos über den Beruf gehören dazu.
Von Heike Karsch
(erschienen Oktober 2021)
Aktuell sind der Agentur für Arbeit noch 1.158 unbesetzte Ausbildungsstellen für dieses Jahr in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gemeldet. Die Chancen stehen entsprechend gut, noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" werfe ich für euch einmal einen Blick auf besonders chancenreiche Branchen.
Nummer 71
Lasst uns über das Handwerk, die Pflege sowie den Bereich von Lager und Logistik sprechen. Hier haben wir es mit Berufsfeldern zu tun, die nicht nur jetzt chancenreich sind, sondern auch für die Zukunft als krisensicher angesehen werden dürfen. Sie bieten von Beginn an den großen Vorteil, dass sie euch ein gutes Einkommen dauerhaft sichern. Ich weiß nämlich aus meinen Gesprächen als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, dass junge Menschen die aktuellen Preissteigerungen verstärkt zum Anlass nehmen, bei der Berufswahl die Frage nach einem sicheren Einkommen besonders in den Blick zu nehmen. In den genannten drei Berufsfeldern könnte es sich lohnen, einmal mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu reden, da sie immer öfter Jugendliche mit besonderen Zulagen oder gesenkten Stundenzahlen anwerben.
Alle drei Bereiche bieten außerdem die Aussicht auf eine eigene Entwicklung in der Zeit nach der Ausbildung. Für Fortbildungen freigestellt zu werden und diese bezahlt zu bekommen, ist dort nicht unüblich. Manche Betriebe bieten aber auch noch weitere Dinge an, wie freie Getränke oder ein E-Bike, um sich auch als Jugendlicher schon klimaschonend zur Ausbildungsstelle bewegen zu können. Und nicht zuletzt nehme ich als Berufsberaterin wahr, dass Jugendliche und junge Erwachsene nach der Corona-Pandemie und infolge des Krieges in der Ukraine vermehrt Wert auf ein familiäres Miteinander am Arbeitsplatz legen. Schülerinnen und Schülern ist es wichtig, das höre ich derzeit immer häufiger, dass ihnen "die Erwachsenen etwas beibringen, dass sie Geduld mit ihnen haben und dass sie nett sind". Oft bieten kleine und mittlere Unternehmen genau das. Auch deshalb sage ich: Wer jetzt noch die Chance auf einen Ausbildungsbeginn in diesem Jahr sucht, sollte sich in Handwerk, Lager und Logistik sowie in der Pflege umschauen. Und wer dann auch noch bereit ist, etwas links und rechts vom Wunschberuf zu schauen, dem können wir von der Berufsberatung sicher helfen. Sprecht uns an. Wir kennen die freien Ausbildungsstellen und auch die Alternativen, zu denen beispielsweise die Einstiegsqualifizierung als Brücke zu einem Ausbildungsbeginn im kommenden Sommer gehört.
Zum Schluss des Blogs "Gut beraten ins Berufsleben starten" hier noch einmal ein, sicherlich nicht vollständiger, Überblick: Unter den offenen Ausbildungsstellen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss befanden sich - Ende August 2022 - beispielsweise 19 im Hochbau, 10 im Gartenbau und jeweils 15 im Malerhandwerk und für Sanitär, Heizung und Klimatechnik. 25 offene Ausbildungsstellen waren noch in der Lebens- und Genussmittelherstellung gemeldet, etwa 20 in der Informatik, 70 in der Lagerwirtschaft sowie fast 215 im Verkauf und weitere rund 50 in der Gastronomie. Hinzu kommen noch mehr als 100 Stellen in der Arzt- und Praxishilfe und fast 45 in der Energietechnik. Auch die Kranken- und Altenpflege hat noch Ausbildungsstellen offen. Und dort bietet sich zudem eine weitere Chance, weil der Ausbildungsbeginn in diesem Sektor nicht einmal im Jahr im August oder September ist, sondern zweimal im Jahr, und zwar in der Regel im Oktober und April.
Und zum allerletzten Schluss des Blogs gebe ich allen den Tipp mit, besucht die "Beruf konkret". Die Messe zur Berufs‐ und Studienorientierung findet in Mönchengladbach in diesem Jahr erstmals im ehemaligen Karstadt‐Gebäude am Rheydter Markt statt. Sie öffnet am 22. und 23. September 2022 von 8 bis 13 Uhr für Schülerinnen und Schüler. Am 24. September 2022 hat sie von 9 bis 14 Uhr für alle geöffnet und ist frei zugänglich. Dort findet ihr möglicherweise euren künftigen Arbeitgeber oder eure künftige Ausbilderin.
Von Kerstin Saß
(erschienen September 2022)
Bei den "grünen Berufen" betreten wir ein weites Feld. Für den Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" konzentriere ich mich diesmal auf den Gärtner und die Gärtnerin, bei denen allein die Ausbildung bereits in ganz unterschiedlichen Fachrichtungen erfolgen kann.
Aus sieben Fachrichtungen kann ein Jugendlicher wählen, der eine Ausbildung zum Gärtner oder zur Gärtnerin anstrebt: Baumschule, Garten- und Landschaftsbau, Obstbau, Staudengärtnerei, Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtnerei und Gemüsebau. Die duale Ausbildung erstreckt sich in allen Fällen über drei Jahre. Außerdem gibt es für Menschen mit Behinderung das Angebot, die Ausbildung zum Fachpraktiker im Gartenbau zu absolvieren. Gärtner kann man theoretisch mit jedem Schulabschluss werden, die meisten Azubis haben aber einen Hauptschul- oder mittleren Schulabschluss.
Die Ausbildung zum Gärtner-Beruf besitzt in den unterschiedlichen Fachrichtungen viele Gemeinsamkeiten. Grundlegend gibt es aber auch den Unterschied, dass es beim Garten- und Landschaftsbau sowie bei der Friedhofsgärtnerei mehr um das kreativ-gestaltende und die Pflege geht, während die anderen Bereiche eher produzierend tätig sind. In diesen werden Pflanzen gezüchtet, vermehrt und gepflegt. Gemeinsam haben die Berufe, dass sie für Menschen sind, die anpacken wollen, die wetterfest sind, die genau, sorgfältig und sorgsam arbeiten können, was beim Schneiden, Düngen oder im Umgang mit Geräten und Maschinen gleichermaßen zum Tragen kommt.
Mitbringen sollten Bewerberinnen und Bewerber ein Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern. Wie funktionieren Pflanzen? Was ist die Photosynthese? Wie laufen Wachstum oder Züchtung ab? Biologie und Chemie sind in dieser Ausbildung wichtige Fächer, allein schon, um später die Qualität von Pflanzen oder Böden bestimmen zu können. Wichtig ist allerdings auch zu lernen, wie Vermarktung funktioniert, wie Flächen berechnet oder ein effizientes und nachhaltiges Bewässerungssystem kalkuliert werden.
Gärtner-Berufe liegen bei jungen Menschen im Trend, weil sie sich immer stärker für Fragen der Nachhaltigkeit interessieren. Und der Bedarf an Gärtnerinnen und Gärtner ist laut unserer Stellenstatistiken ebenfalls vorhanden. Ausbilder sind klassischerweise Gärtnereien und Baumschulen, die eher im Ländlichen zu finden sind. Aber auch in den Städten gibt es Ausbildungsplätze, weil beispielsweise Kommunen oder Baumärkte für ihre Bedarfe ausbilden. Interessant zu wissen ist sicherlich auch, dass nach der Ausbildung ein Aufstieg folgen kann. Es ist möglich, den Gärtnermeister zu machen, um sich mit einem Betrieb selbstständig zu machen. Eine Spezialisierung zum Techniker ist ebenso möglich. Und nicht zuletzt könnte man ein Studium zum Beispiel im Bereich von Garten- und Landschaftsbau oder in der Landschaftsarchitektur draufsetzen.
Vertiefen könnt Ihr Eure Berufsinformation zu diesem weiten Feld auf folgenden Internetseiten der Agentur für Arbeit:
Von Heike Karsch
(erschienen November 2021)
Digitalisierung der Arbeitswelt ist ein großes Thema. Fast jede Branche spürt den Wandel, der von ihr ausgeht. Sieben Fachrichtungen in vier Ausbildungsberufen bereiten derzeit darauf vor, später sein Geld im Zentrum der Digitalisierung verdienen zu können. Darüber habe ich mit Christopher Dreßen gesprochen. Heute ist er Berufsberater bei der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach – früher war er Fachinformatiker Systemintegration.
Die Arbeitswelt verändert sich – und mit ihr die Berufsbilder. Das trifft auf die Informations- und Telekommunikations-Branche in besonderem Maße zu. Nehmen wir beispielhaft für den Wandel nur einmal diesen sperrigen Begriff, den heutzutage doch kaum noch jemand in seiner vollen Länge ausspricht, sondern alle ihn abkürzen: "Ich arbeite in der IT." Wer in der IT arbeiten möchte, kann studieren oder eine von inzwischen sieben Fachrichtungen in vier Ausbildungsberufen machen. "Seit den 1990er Jahren sind aus der Elektrotechnik und dem Kaufmännischen inzwischen vier Berufsbilder in der IT entstanden, die sich zuletzt in fünf und seit vergangenem Jahr in sogar sieben Fachrichtungen unterteilen", erzählte mir Christopher Dreßen. Als er seine Ausbildung begann, konnte er sich zwischen dem Kaufmännischen, dem IT-Systemelektroniker und zwei Fachrichtungen in der Fachinformatik entscheiden. Dazu berichtete Christopher Dreßen mir: "Im vergangenen Jahr wurden die Berufsbilder neu geordnet, so dass die Azubis heute vier Fachrichtungen in der Fachinformatik einschlagen können."
Ein Überblick über die Ausbildungsberufe: Die Fachinformatik untergliedert sich in die Fachrichtungen Anwendungsentwicklung, Daten- und Prozessanalyse, Systemintegration und digitale Vernetzung. Dazu kommen der IT-Systemelektroniker sowie die Kaufleute IT-Systemmanagement und die Kaufleute Digitalisierungsmanagement. Jede dieser Ausbildungen geht über drei Jahre. Plätze bieten sowohl reine IT-Firmen an als auch Unternehmer anderer Branchen, und zwar vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und im öffentlichen Dienst.
IT-Systemelektroniker sind diejenigen, die Rechner und Komponenten zusammensetzen oder Smart-Home-Installationen vornehmen. "Wer sich dafür interessiert, sollte technisch-physikalisches Verständnis mitbringen und geschickte Hände", sagte mir Christopher Dreßen. Ein Realschulabschluss sei meist Voraussetzung, um eine Ausbildungsstelle in diesem Bereich zu finden. "Eine Affinität für Technik muss man auch mitbringen, wenn man Kaufmann oder Kauffrau für Digitalisierungsmanagement oder für IT-Systemmanagement werden möchte." Die Digitalisierungsmanager übernehmen in Unternehmen die Verantwortung für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, um diese besser zu machen oder einfacher. Früher hieß dieses Berufsbild noch Informatik-Kaufmann/-frau. Die IT-Systemmanager, früher Informations- und Telekommunikations-Systemkaufleute genannt, sind wiederum die Dienstleister, die ein Produkt aus diesem Bereich gegenüber Kunden vermarkten, sie bei der Anschaffung von IT-Systemen und deren Einführung beraten. Benötigt werden für eine duale Ausbildung in diesen Bereichen die Hochschulreife sowie Kundenorientierung, Sprachvermögen und kaufmännisches Denken.
Ausbildungswege für Fachinformatiker gibt es aktuell vier. Anwendungsentwickler sind die Programmierer. "Ganz häufig schlagen Jugendliche diese Fachrichtung ein, die zuvor schon zu Hause programmiert haben", meinte Christopher Dreßen, ergänzte aber: "Es ist immer auch möglich, bei null anzufangen." System-Integratoren planen Computer-Netzwerke, Fachinformatiker für digitale Vernetzungen arbeiten an den Schnittstellen von Computern und Maschinen, und Daten- und Prozessanalysten sind Experten mit dem Schwerpunkt, datenbasierte Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse zu entwickeln. "In der Regel braucht man ein Fachabitur und benötigt technisches Verständnis. Besonders gefragt ist aber das mathematische Verständnis", erzählte Christopher Dreßen. Zudem hob er die erforderliche Flexibilität hervor, denn: "Oft bilden in diesen Bereichen kleine und mittlere Betriebe aus, was bedeutet, auch mal in anderen Bereichen mitanpacken zu müssen."
Wer sich für eine der sieben Ausbildungsfachrichtungen in der IT entscheidet, steht in Deutschland nicht allein da. 2019 wurden mehr als 16.000 Ausbildungsverträge geschlossen, und die Tendenz steigt mit dem Fortschreiten der Digitalisierung sicherlich weiter. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich unter anderem die Berufsfeld-Info der Agentur für Arbeit im Internet, die Filme zu IT-Ausbildungen bei BerufeTV sowie das Gespräch mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss: 02161 4042500 oder 02131 9542500 (immer Montag bis Donnerstag von 10 bis 15 Uhr und Freitag von 10 bis 12 Uhr).
Von Heike Karsch
(veröffentlicht im Februar 2021)
An welcher weiterführenden Schule melde ich mich an, wenn ich nach meinem Abschluss weiter zur Schule gehen möchte? Sich diese Frage zu beantworten, ist im Januar angebracht, denn: Jetzt beginnen die Anmeldeverfahren an Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs. Die Halbjahreszeugnisse sind dafür maßgeblich.
Nummer 48
Die Anmeldeverfahren variieren zwischen der Stadt Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss. Was zu beachten ist, erkläre ich diesem Beitrag des Blogs „Gut beraten ins Berufsleben starten“. In Mönchengladbach erhalten alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen in den Abschlussklassen bis zum 21. Januar 2022 einen Flyer mit einem Zugangspasswort für www.schueleranmeldung.de. Über dieses Internetportal erfolgt bei einem Schulwechsel die Anmeldung bei den weiterführenden Schulen, die bei Schüler-Online teilnehmen. Wie dort der dafür notwendige Account angelegt wird, wird auf dem Flyer ebenfalls erläutert. Das Anmeldeverfahren läuft vom 24. Januar bis 19. Februar dieses Jahres. Viele Bildungsgänge an den Berufskollegs und der Sekundarstufe II werden über das Portal abgewickelt. Das gesamte Angebot der teilnehmenden Schulen ist auf einen Blick einsehbar. Spätestens bis zum 22. April 2022 gibt es die Zusage, ob man nach den Sommerferien den gewünschten Schulplatz erhält. Hat es in dieser Runde noch nicht geklappt, kann man sich an einer zweiten Vergaberunde beteiligen, in der zwischen dem 25. April und 31. Juli 2022 die noch offenen Plätze vergeben werden. Gegebenenfalls ist es vor der Bewerbung um einen Schulplatz in der zweiten Vergaberunde hilfreich, sich noch einmal beraten zu lassen. Die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss stehen gerne jederzeit zur Verfügung, um mit Euch über eine Anpassung Eures Bildungswunschs zu sprechen, oder einfach gesagt: um mit Euch, wenn nötig, einen Plan B zu entwickeln.
Im Rhein-Kreis Neuss finden die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen in der fünften und sechsten Kalenderwoche dieses Jahres statt. Manche Schulen erweitern diesen Zeitraum noch einmal um eine Woche. Über die Internetseiten der Schulen lässt sich das recherchieren. Die Zusagen erfolgen danach zeitnah einige Wochen später. Eine zweite Vergaberunde gibt es nicht. Interessierte sollten bei den Schulen jeweils telefonisch oder per E-Mail nachfragen, ob noch freie Plätze vorhanden sind, wenn sie in der ersten Runde noch keinen Schulplatz erhalten haben.
Welche Wege sich nach der Sekundarstufe I mit welchem Schulabschluss anbieten und welche weiterführenden Schulabschlüsse wo angeboten werden, zeigt für den Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Mönchengladbach unter anderem die Internetseite www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach. Informiert Euch dort, besucht aber auch die Internetseiten der dort verlinkten Schulen und bringt in Erfahrung, ob eine für Euch interessante Schule einen „Tag der offenen Tür“ oder ähnliches anbietet, an dem Ihr schauen könnt, ob sich der Wechsel für Euch dorthin lohnt. Kommt aber auch zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit und lasst Euch beim Planen des Berufseinstiegs helfen, zumal bei uns bis zum 18. Lebensjahr eine Berufsschulpflicht besteht.
Vielleicht zum Abschluss noch die Frage, für wen sich der Wechsel auf ein Berufskolleg oder in die Sekundarstufe II eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule anbietet? Sinnvoll ist das, um den bisher erworbenen Schulabschluss zu erhöhen, um Noten zu verbessern, um berufsbezogene Kenntnisse zu erwerben und sich für ein späteres Bewerbungsverfahren besser aufzustellen. Auch eine schulische Ausbildung mit beruflichem Abschluss kann interessant sein. Ich rat aber immer von einem Wechsel ab, nur um den Lebenslauf zu füllen.
Und noch etwas: Sagt einen Schulplatz bitte wieder ab, wenn Ihr ihn beispielsweise aufgrund einer Ausbildung doch nicht benötigt. Damit gebt Ihr anderen Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance.
Von Kerstin Saß
(erschienen Januar 2022)
Wer den Wandel mitgestalten möchte, sollte eine Ausbildung im Kfz-Handwerk absolvieren. Technische Neuerungen. Digitalisierung. Elektromobilität. Klimafreundliche Fortbewegung. Mit all diesen Begriffen beschäftigen sich angehende Kfz-Mechatroniker und Kfz-Mechatronikerinnen in ihrer Ausbildung – und darüber hinaus, denn: Kaum eine andere Branche ist so sehr vom lebenslangen Lernen geprägt wie diese.
Eine Ausbildung im Kfz-Handwerk ist total beliebt. Bei den jungen Männern liegt sie in unserem Bezirk der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss auf dem ersten Platz der gewünschten Ausbildungsberufe – und zusammen mit den jungen Frauen auf dem vierten Platz. Momentan werden zwar noch deutlich weniger Kfz-Mechatronikerinnen ausgebildet als Kfz-Mechatroniker, allerdings nehmen wir in der Berufsberatung ein steigendes Interesse bei Schülerinnen wahr. Möglicherweise hängt das mit dem fortlaufenden Wandel in der Werkstattarbeit zusammen.
Im Jahr 2013 ist die dreieinhalbjährige Kfz-Ausbildung modernisiert worden. Und der damals angestoßene Prozess hält an. Elektromobilität nimmt einen immer größeren Raum ein. Autonomes Fahren entwickelt sich. Energie muss zum Schutz des Weltklimas eingespart werden. Auf all diese Themen müssen die Kfz-Mechatronikerinnen und Kfz-Mechatroniker von morgen vorbereitet sein. Das zieht sich in der Ausbildung bis weit in den Unterricht an den Berufsschulen hinein. Die Auszubildenden schreiben digitale Berichtshefte, Prüfungen wurden schon vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie digital abgelegt und Simulationen und E-Learning sind in diesem Bereich längst Standard.
Entscheiden müssen sich Jugendliche und junge Erwachsen zwischen fünf Fachrichtungen, in denen sie ausgebildet werden können: Pkw-Technik, Nutzfahrzeug-Technik, Karosserie-Technik, Motorrad-Technik sowie System- und Hochvolt-Technik. Letztere Fachrichtung ist die jüngste, und sie behandelt alles, was die elektrische Technik in einem Fahrzeug betrifft. Bei dieser Auswahl ist ein Praktikum ratsam, um sich für eine der Fachrichtungen entscheiden zu können. Ratsam ist ein Praktikum aber auch, weil das Bewerberinteresse in diesem Bereich hoch ist. Im Jahr 2019 hatte es zum Beispiel deutschlandweit 72.000 Azubis zur Kfz-Mechatronikerin und zum Kfz-Mechatroniker gegeben. Eine ganz schön große Zahl.
Wer sich für diese Ausbildung bewirbt, muss Lust auf Autos haben – allerdings nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auch auf deren Motoren. Gute Kenntnisse in Mathe und Physik sind ebenfalls nötig wie auch ein digitales Verständnis. Nicht zuletzt ist Kommunikationsfähigkeit gefragt, schließlich wollen die Kundinnen und Kunden erklärt bekommen, was mit ihren Fahrzeugen los ist. Mitbringen muss jemand, der in diese Branche geht, außerdem Spaß am lebenslangen Lernen. Schließlich machen es die ständigen Innovationen in der Automobilbranche unabdingbar, sich regelmäßig weiterzubilden und auf Stand zu halten.
Fortbildung in dieser Branche bedeutet aber auch, sich nach oben entwickeln zu können – zum Service-Techniker, zum Betriebsleiter, zum Meister, auch ein Studium zum Kfz-Ingenieur kann sich an eine Ausbildung anschließen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit anschauen. In mehreren Filmen werden dort Ausbildungs- und Berufswege im Kfz-Handwerk vorgestellt. Unterstützung bietet natürlich auch die Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss an.
Am besten macht Ihr gleich einen Termin aus. Denn: Berufsberatung ist wichtig, oder wusstet Ihr, dass Ihr eine Berufsausbildungsbeihilfe beantragen könnt, wenn Ihr für die Ausbildung weiter von zu Hause wegziehen müsst, die ähnlich zum Bafög für Studenten funktioniert?
Von Kerstin Saß
(veröffentlicht im April 2021)
Die Auswahlverfahren für eine Ausbildungsstelle gestaltet jeder Betrieb oder jede Behörde individuell. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten, so dass Ihr Euch als Bewerberinnen und Bewerber gut darauf vorbereiten könnt. Dabei helfen soll Euch der Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten".
Nummer 45
Gedanklich lässt sich das Auswahlverfahren für eine Ausbildungsstelle unterteilen. Zum einen werden schriftliche Tests eingesetzt. Zum anderen gibt es das persönliche Auswahlverfahren, das meist in einem zweiten Schritt erfolgt. Manchmal wird allerdings auf Tests verzichtet und bitten die Betriebe stattdessen darum, einen Probearbeitstag zu absolvieren, an dem beispielsweise im Handwerk gezeigt werden kann, wie viel Geschick man für die Wunschausbildung besitzt.
Beginnen wir bei den schriftlichen Tests, die teilweise auch als Assessment-Center bezeichnet werden. Hier wollen die Betriebe oder Behörden sehen, wie es um Euer Schulwissen bestellt ist. Beherrscht Ihr die Grundrechenarten und den Dreisatz? Wie sieht es mit der Rechtschreibung aus? Könnt Ihr längere, gut strukturierte Texte verfassen? Je nach Branche werden außerdem logisches oder räumliches Denken getestet. Und manchmal gibt es kleinere Persönlichkeitstests, in denen man zum Beispiel seine Teamfähigkeit einschätzen soll, was auf der Ebene der Ausbildungsstellen allerdings noch eher selten ist.
Werdet Ihr zu einem Auswahlverfahren eingeladen, dann erfahrt Ihr in der Regel, wie viel Zeit Ihr dafür einplanen solltet. Steht dazu nichts im Schreiben des Betriebs oder der Behörde, dann fragt bitte nach. Denn je nach Branche können solche Tests mal 90 Minuten, mal aber auch halbe Tage dauern. Darauf solltet Ihr vorbereitet sein. Ansonsten gilt: Üben. Üben. Üben. Etwas Anderes hilft nicht. Die Agentur für Arbeit bietet zur Vorbereitung unter anderem die Orientierungshilfe zu Auswahltests an, die Beispielaufgaben enthält. Als Berufsberaterin der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss rate ich Schülerinnen und Schülern außerdem immer zum Besuch unseres digitalen Selbsterkundungstools Check-U. Darin ist ein "Fähigkeiten"-Teil enthalten, mit dem man sich ebenfalls prima auf einen schriftlichen Test zur Ausbildungsbewerbung vorbereiten kann. Darüber hinaus lohnt die Internetseite www.planet-beruf.de. Nicht zuletzt ratsam ist es, sich auch die Internetseiten des Unternehmens oder der Behörde anzuschauen, bei dem oder der man sich beworben hat, da dort manchmal Beispielaufgaben für das Bewerbungsverfahren veröffentlicht sind.
Vergessen solltet Ihr zudem nicht, dass zu manchen Tests auch ein Teil gehört, in dem Euer Allgemeinwissen gefragt ist. Schaut Euch deshalb Nachrichten an und lest Zeitungen, damit Ihr aktuelle politische oder wirtschaftliche Ereignisse kennt. Und macht Euch auch noch einmal mit den wichtigsten Eckdaten aus Geschichte, Politik und gegebenenfalls Kunst und Literatur vertraut. Ihr solltet draufhaben, wie der Bundespräsident heißt oder in welchem Jahr Deutschland wiedervereinigt worden ist.
Allgemeinwissen wird teilweise auch im persönlichen Auswahlverfahren, dem zweiten Teil, abgefragt. Was also könnte Euch dort erwarten? Es kann sich um das klassische Verstellungsgespräch in Interviewform handeln, in dem man gute Kenntnisse über das Unternehmen oder die Behörde vorweisen sollte und in dem man erklären können muss, warum man sich gerade dort beworben hat. Das Kennenlernen der Bewerberinnen und Bewerber kann genauso aber in Gruppendiskussionen erfolgen, bei denen mehrere Kandidaten zusammensitzen und beobachtet werden. Dabei schauen sich die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an, wie Ihr kommuniziert und wie Ihr Euch in Gruppen verhaltet. Manchmal gehören eine Selbstpräsentation oder Rollenspiele dazu, wie reagiert man beispielsweise als Angestellter auf Kritik einer Kundin.
Zur Vorbereitung empfehle ich auch hier die Internetseite www.planet-beruf.de. Dort findet Ihr Videos, die Euch zeigen, wie Assessment-Center und Interviewgespräche ablaufen können. Zusätzlich gibt es einen sehr großen Bereich, in dem Ihr Euch Informationen zum Auswahlverfahren und zu möglichen Tests herunterladen könnt. Daneben ist auch www.abi.de einen Besuch wert, da man dort unter anderem lernen kann, wie man sich auf Bewerbungsgespräche vorbereitet und was zu beachten ist, wenn diese aufgrund der Corona-Pandemie nicht vor Ort, sondern über Internetplattformen wie Skype oder Zoom stattfinden. Übrigens hatten wir diesem Thema auch schon einmal einen Beitrag im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" gewidmet.
Von Sandra Inderfurth
(erschienen im Dezember 2021)
Nummer 75, Dezember 2022
Ich mache meine Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit. Darüber kann ich viele schöne Sachen erzählen, und dafür darf ich heute den Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" nutzen. Diesen gibt die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss seit zwei Jahren wöchentlich heraus.
Eine Ausbildung bei der Arbeitsagentur lohnt sich absolut. Hier habe ich einen Arbeitgeber gefunden, der sozial ausgerichtet ist und der etwas für Menschen tut, damit diese in Arbeit kommen – entweder beim Start ins Berufsleben oder später, wenn sie sich beruflich neu orientieren müssen oder wollen. Mir hat dieser Gedanke sofort gefallen, als ich erstmals davon hörte, dass die Bundesagentur für Arbeit nicht nur Ausbildungsstellen vermittelt, sondern auch selbst ausbildet.
Inzwischen befinde ich mich im dritten Ausbildungsjahr und steuere auf meine Abschlussprüfung zu. Inzwischen kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen, als hier zu arbeiten. Ich arbeite in einem Umfeld, das stark an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist, bekomme ein gutes Gehalt und lerne von Fachausbildern, die mit uns in kleinen Gruppen arbeiten. Was will ich mehr?
Die Ausbildung bei der BA, wie wir uns abkürzen, gliedert sich in Abschnitte, in denen wir in mehreren sechs- oder siebenwöchigen Blöcken eine Berufsschule in Köln besuchen und dazwischen in einer Arbeitsagentur oder in einem Jobcenter die unterschiedlichen Abteilungen kennenlernen. Derzeit bin ich in einem Jobcenter und habe für mich festgestellt, dass ich hier gerne nach meiner Abschlussprüfung weiterarbeiten würde. Bald ist meine Zeit im Jobcenter aber zunächst einmal zu Ende, weil wir in die Prüfungsvorbereitung einsteigen. Dazu werden wir Seminare besuchen, in denen uns die Agentur für Arbeit darauf vorbereitet. Uns werden beispielsweise Klausurtechniken beigebracht. Wir werden aber auch noch einmal berufspraktische Themen wie die Prozesse der Leistungsgewährung näher durchleuchten.
Beschäftigen werden wir uns insbesondere mit den beiden Hauptfächern unserer Ausbildung. Zum einen sind das die "arbeitsmarktbezogenen Geschäftsprozesse". Dabei geht es um Fragen wie: Wie läuft eine Arbeitslosmeldung ab, was ist zu beachten und woran zu denken? Zum anderen geht es um die "Prozesse der Leistungsgewährung" – das ist mein Lieblingsfach. Hierbei geht es darum, Ansprüche auf Geldleistungen festzustellen: Wer kann Leistungen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters beziehen, welche Leistungen können gezahlt werden und wie wird der Arbeitslosengeld-Satz ermittelt, also die Höhe des Geldes, das an unsere Kundinnen und Kunden bei einer Arbeitslosmeldung ausgezahlt werden kann. Außerdem geht es darum, Kosten für die Unterkunft zu berechnen oder bei Bedarfsgemeinschaften festzustellen, ob Einkommen von beispielsweise anderen Familienmitgliedern bei der Leistungsgewährung eingerechnet werden müssen. Das alles ist sehr umfangreich. Es fordert heraus. Und deshalb ist es mein Lieblingsfach.
Als ich am 1. September 2020 bei der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach angefangen habe, brachte ich ein Fachabitur mit Schwerpunkt auf Gesundheit und Sozialem mit. Im März 2023 kommt hoffentlich mein Ausbildungsabschluss als Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen hinzu. Ich bin gespannt.
Du denkst darüber nach, vielleicht auch eine Ausbildung bei der BA zu machen, die mit bundesweit rund 100.000 Mitarbeitenden die größte Dienstleisterin Deutschlands ist. Dann schau dir einfach auch mal den Film zum Ausbildungsberuf "Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen" in unserem "BerufeTV" an.
Von Tara Said
Eine Ausbildung erfolgreich zu beenden, kann herausfordernd sein. Sprach- oder Lernschwierigkeiten können dem großen Ziel im Weg stehen. Möglicherweise müssen aber auch organisatorische Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss stelle ich deshalb vor, wo Hilfe bei solchen Herausforderungen geholt werden kann.
Nummer 44
Treten solche Herausforderungen in der betrieblichen Ausbildung auf, kann die Agentur für Arbeit mit der "Assistierten Ausbildung (AsA)" unterstützen. Eingesetzt werden kann dieses Förderinstrument, wenn es danach aussieht, dass der oder die Auszubildende die Ausbildung nicht beginnen, fortsetzen oder erfolgreich abschließen kann. Erkennbar wird das zum Beispiel an schlechten Schul- oder Berufsschulnoten, an Problemen beim Lernen von allgemeinen Ausbildungsinhalten im Betrieb oder bei Prüfungsängsten. Auch Probleme im sozialen Umfeld, die sich auf den Ausbildungsverlauf auswirken, können ein Grund sein, damit das Förderinstrument der "Assistierten Ausbildung" zum Einsatz kommen kann.
Das Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit wird individuell auf die jungen Menschen abgestimmt. Sie erhalten dazu eine feste Ansprechperson, die sogenannte Ausbildungsbegleitung, die diese Hilfe auch organisiert und koordiniert. Die Ausbildungsbegleitung kann aber auch den Ausbildungsbetrieben zur Seite stehen, um sie administrativ und organisatorisch zu unterstützen. Auch das wieder auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten.
Die Teilnahme an der "Assistierten Ausbildung" kann zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beginnen. Alle Maßnahmenkosten werden bei Vorliegen der Voraussetzungen durch die Agentur für Arbeit vollständig getragen. Die Angebote finden in der Regel außerhalb der Betriebs- und Schulzeiten statt, und zwar bei sogenannten Bildungsträgern (Einrichtungen der schulischen oder beruflichen Aus- und Weiterbildung). Inhalte der "Assistierten Ausbildung" können Sprach-, Stütz- und Förderunterricht zur Vor- und Nachbereitung der Berufskolleginhalte sein wie auch eine sozialpädagogische Begleitung als Unterstützung bei persönlichen Schwierigkeiten sowie zur Förderung von sozialen, methodischen und persönlichen Kompetenzen. Angeboten werden auch gezielte Prüfungsvorbereitungen oder Bewerbungstrainings und Hilfen bei der Suche nach einer geeigneten Arbeitsstelle.
Ziel der "Assistierten Ausbildung" ist, das Berufsausbildungsverhältnis oder auch die Einstiegsqualifizierung zu stabilisieren und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Ist das nach einiger Zeit erreicht, kann das Förderinstrument anschließend sogar noch weiter eingesetzt werden, um das folgende Beschäftigungsverhältnisses zu stabilisieren.
Die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss hat auf einer eigenen Internetseite zusammengefasst, welche Unterstützungsmöglichkeiten gefördert werden können und wo es dazu Beratungsangebote gibt.
Von Andreas Speen
(erschienen Dezember 2021)
Viele junge Menschen fragen uns von der Berufsberatung, in welche Berufe sie gehen können, um das Klima zu schützen und die Welt nachhaltiger zu gestalten. Wenn wir ihnen dann die Möglichkeiten aufzeigen, ist das Erstaunen manchmal groß. Der Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" gibt diesmal einen ersten Überblick und zwei kleine Einblicke.
Nummer 63
Zum einen gibt es die offensichtlich grünen Ausbildungsberufe, beispielsweise die Landwirte, Gärtner oder Forstwirte, die ganze Waldlandschaften bewirtschaften und deren Zukunftsfähigkeit planen. Dann gibt es umwelttechnische Berufe wie Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder für Wasserversorgungstechnik sowie Berufe, welche die Energiewende technisch gestalten. Dazu gehören unter anderem Maschinenbautechnik, Energietechnik und Elektrotechnik aber auch technisches Produktdesign und Bauzeichnung. Die Elektromobilität bildet ein weiteres Ausbildungsfeld, in dem Klimaschutz und Nachhaltig betrieben werden. Außerdem arbeiten an diesem Themenfeld auch Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung wie auch Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit. Und nicht zuletzt ist das Handwerk zu nennen, das mit einer sehr großen Vielfalt Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende vorantreibt. Hier seien beispielhaft genannt: Anlagenmechaniker*in Sanitär, Heizung, Klima, Dachdecker*in mit neuem Schwerpunkt auf Photovoltaik, Solar- und Windthermie sowie Servicetechniker*in Windkraft.
"Es gibt mir ein gutes Gefühl, etwas für die Welt zu tun", sagen mir junge Menschen, die sich bei mir nach diesen Berufen erkundigen. Als Berufsberaterin der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss kann ich ihnen nicht nur die große Auswahl an Ausbildungsberufen vorstellen, die sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen, sondern kann ihnen auch über hohe Entwicklungs- und Karrierechancen berichten. Man kann beispielsweise eine Ausbildung als Elektroniker*in für Gebäudesystemintegration absolvieren und sich danach in Windenergietechnik oder als Techniker*in für Biogasanlagen weiterbilden. Man kann eine Lehre als Kraftfahrzeugmechatroniker*in mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik machen und anschließend durch ein Studium in beispielsweise Fahrzeugtechnik ergänzen.
Oder man wird Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder für Abwassertechnik. Dann arbeitet man daran mit, Abfall oder Abwasser zu verwerten, um es neu beziehungsweise erneut verwenden zu können. Rohstoffe aus Müll zu gewinnen, ist ein großes Thema in der Forschung und Entwicklung, für das Fachkräfte gesucht und ausgebildet werden. Hier könnten ein Studium in Nachhaltigkeitsmanagement oder in Verfahrens- und Umwelttechnik spätere Ergänzungen sein, um sich im Bereich der sogenannten grünen Berufe zu engagieren.
Als zweites möchte ich etwas näher auf die Ausbildung als Dachdecker*in eingehen. Hier kommen durch den neuen Schwerpunkt auf Photovoltaik, Solar- und Windthermie klassisches Handwerk und moderne Technologien zusammen. Dächer werden gedeckt, Außenwände bekleidet und Flächen an Bauwerken abgedichtet. Dachdecker*innen bauen aber auch Sonnenkollektoren, photovoltaische und windenergetische Elemente in Dach- und Wandflächen ein. Bei der Dachbegrünung sind sie ebenso gefragt wie beim energetischen Bauen und Sanieren.
Für einen Teil der genannten Ausbildungsberufe ist ein gewisses Mathe-Physik-Gen mitzubringen. Insgesamt aber kann ich sagen, dass sich mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz für jeden Schulabschluss etwas finden lässt, denn: Viele Firmen denken intensiv darüber nach, wie sie grüner werden können.
Wer jetzt denkt, ein Beruf mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz könnte passen, dem empfehle ich einen Besuch der virtuellen Veranstaltungswoche "Nachhaltige Berufe für morgen - Arbeiten im Rheinland". Die acht Arbeitsagenturen aus dem Rheinland präsentieren darin vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 aktuelle Informationen zu den Chancen, die grüne Berufe euch bieten können. Das vollständige Programm findet ihr auf einer gemeinsamen Internetseite der beteiligten Arbeitsagenturen. Dort könnt ihr auch die genauen Termine und Zugangslinks entnehmen, mit denen ihr kostenfrei teilnehmen könnt.
Von Kerstin Saß
(erschienen Mai 2022)
Mit einem mittleren Schulabschluss in den Polizeidienst einzusteigen, ist in Nordrhein-Westfalen jetzt wieder möglich. An 15 Berufskollegs wird der neue Zugangsweg zunächst bis einschließlich des Schuljahrs 2028/29 erprobt. Damit gibt es ab sofort vier Möglichkeiten, eine Karriere bei der Polizei zu starten – einen Überblick gibt der Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss.
Nummer 72
Der Einstieg in den Polizeidienst ist möglich, wenn man das Abitur gemacht hat oder wenn man die volle Fachhochschulreife (schulischer und praktischer Teil) beispielsweise an einem Gymnasium, einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg erworben hat. Das sind zwei gängige Zugangswege. Möglich war es bisher aber auch schon, ohne Abitur zur Polizei zu gehen, wenn man zuvor eine berufliche Ausbildung absolviert hat und anschließend entweder mindestens drei Jahre im erlernten Beruf gearbeitet hat oder eine Aufstiegsfortbildung (zum Beispiel den Meister) gemacht hat. Auf diesen drei Wegen konnte man in Nordrhein-Westfalen bislang zum dualen Studium bei der Polizei zu gelassen werden – natürlich neben weiteren Zugangsvoraussetzungen, die in Eignungstests und Auswahlverfahren überprüft werden.
Seit diesem Jahr gibt es nun aber auch die Möglichkeit, mit mittlerem Schulabschluss (Fachoberschulreife) die neue Fachoberschule Polizei als Sprungbrett in die Karriere zu wählen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Berufskolleg, an dem man innerhalb von zwei Schuljahren sein Fachabitur – direkt mit dem Schwerpunkt Polizeiarbeit – macht. Auf diesem neuen Zugangsweg werden die Absolventinnen und Absolventen unmittelbar auch für das sich anschließende dreijährige duale Bachelorstudium an der Polizeihochschule vorbereitet, für das sich Abiturientinnen und Abiturienten direkt bewerben können.
Der neue Bildungsgang trägt die offizielle Bezeichnung "Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung, Schwerpunkt Polizeivollzugsdienst" (kurz "FOS Polizei") und kann von Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss oder mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe belegt werden. Die Fachoberschule Polizei startet in der elften Jahrgangsstufe mit einem Jahrespraktikum bei einer Kreispolizeibehörde, die sich in Wohnortnähe der Schülerin oder des Schülers befindet. Dort lernen sie an drei Tagen in der Woche den Polizeiberuf aus nächster Nähe kennen. Zwei weitere Tage verbringen sie am Berufskolleg, das für Teilnehmende aus Mönchengladbach in Duisburg liegt und für Teilnehmende aus dem Rhein-Kreis Neuss in Düsseldorf. In der zwölften Jahrgangsstufe findet dann an allen fünf Tagen schulischer Unterricht am Berufskolleg statt. Aufgebaut ist die Fachoberschule Polizei damit genauso wie beispielsweise die Fachoberschule Gesundheit oder Sozialwesen. Unterrichtet wird dabei in allgemeinen Fächern wie Deutsch, Mathematik und Englisch, aber auch neu entwickelte Profilfächer wie Rechtswissenschaften und Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre stehen auf dem Stundenplan.
Bewerbungsschluss für einen Ausbildungsbeginn am 1. August 2023 ist am 8. Oktober 2022. Für die FOS Polizei ist eine Online-Bewerbung bei der Polizei NRW erforderlich. Als Berufsberaterin der Arbeitsagentur werde ich sehr oft nach den Zugangswegen zum Polizeidienst gefragt, was mit zeigt, dass sich dieser Beruf sehr hoher Beliebtheit erfreut. Wer sich ebenfalls dafür interessiert, kann sich bei uns informieren oder die Ausbildungsberater der jeweiligen Polizeidienststellen vor Ort kontaktieren. Viele erste Fragen lassen sich außerdem auf der Internetseite https://fos.polizeibewerbung.nrw.de/ klären.
Von Sandra Inderfurth
(erschienen September 2022)
Der Online-Handel boomt. Und das nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie. Darauf war schon im Jahr 2018 reagiert worden, indem der Ausbildungsberuf des Kaufmanns oder der Kauffrau E-Commerce eingeführt wurde. Nach dreijähriger dualer Ausbildung legen folglich in diesem Jahr die ersten Absolventen ihre Prüfungen ab.
Wer Kaufmann oder Kauffrau im E-Commerce ist, der hat einen Beruf im Handel erlernt – nur ohne Ladengeschäft, stattdessen mit einem Online-Shop. Diese neue Variante des Kaufmanns und der Kauffrau wird branchenübergreifend benötigt, sei es im Einzel- oder Großhandel, bei Herstellerbetrieben, für Internet-Shops, bei Speditionen und in der Logistik wie auch in der Touristik, wenn Reisen und Flüge online angeboten werden. Überall dort können Arbeits- und damit zuvor Ausbildungsstellen zu finden sein.
Es handelt sich um eine klassische Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Verkauf, Einkauf, Marketing, Logistik, Buchhaltung und IT. Man gestaltet das Sortiment, beschafft Waren oder Dienstleistungen, präsentiert diese in einem Online-Shop und stellte sie dort zum Verkauf. Während der dreijährigen Ausbildung lernt man verkaufsfördernde Maßnahmen zu planen und umzusetzen, sowohl im Shop als auch über andere Kanäle wie die Sozialen Medien. Auszubildende lernen das Shop-Angebot ihres Arbeitgebers kennen, und zwar das, was der Kunden von außen sieht (Front-End), als auch das, was dafür im Hintergrund getan werden muss (Back-End). Der Kaufmann oder die Kauffrau im E-Commerce pflegt im Back-End Produkte oder Texte ein, und das so, dass sie sich für die Kundinnen und Kunden im Front-End gut darstellen. Auszubildende lernen dabei zugleich, Verkaufsaktionen klassisch kaufmännisch auszuwerten, um daraus die nächsten Aktionen abzuleiten, und sie beschäftigen sich mit den Zahlungsabläufen und deren Überwachung.
Mitbringen sollten angehende Auszubildende als Kaufmann oder Kauffrau im E-Commerce ein Interesse am klassisch kaufmännischen Bereich und eine Affinität für die Schnelligkeit des Internets. Sie sollten gerne im Team und in Projekten arbeiten. Außerdem gibt es in diesem Beruf immer auch viel zu organisieren, so dass dafür ein gewisses Talent vorhanden sein sollte. Als besondere Kenntnisse aus der Schule sind gute Noten in Deutsch, Mathematik und Englisch gefragt: Deutsch, weil die Produkte ansprechend beschrieben werden müssen; Englisch, weil viele Produkte aus dem Ausland stammen; und Mathematik, um beispielsweise Kosten-Leistungs-Rechnungen durchführen oder Statistiken auswerten zu können.
2019 sind deutschlandweit 1.539 Ausbildungsverträge für Kaufmänner oder Kauffrauen im E-Commerce geschlossen worden. Das Abitur war unter den Schulabschlüssen dabei mit rund 60 Prozent etwas stärker vertreten, rechtlich aber ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Perspektivisch können Auszubildende in diesem Bereich später den Fachwirt E-Commerce oder den Handelsbetriebswirt anschließen oder ein Studium in E-Services, Handelsbetriebswirtschaft oder in Internet-basierten Systemen ergänzen.
Wer mehr über den erst drei Jahre alten Ausbildungsgang erfahren möchte, dem empfehle ich unter anderem auf Planet-Beruf.de ein Interview mit Nils, der sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Kaufmann im E-Commerce befindet und darüber erzählt sowie das Gespräch mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss: 02161 4042500 oder 02131 9542500 (immer Montag bis Donnerstag von 10 bis 15 Uhr und Freitag von 10 bis 12 Uhr).
Von Heike Karsch
(veröffentlicht im Februar 2021)
Sozialassistent*innen übernehmen in der Alten- und Krankenpflege oder in der Betreuung von Menschen mit Behinderung wichtige Aufgaben. Bisher konnte der Beruf in einer zweijährigen schulischen Ausbildung erlernt werden. Ab sofort ist es aber auch möglich, eine Ausbildung zu machen, in der sich Theorie und Praxis abwechseln. Von der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) für Sozialassistent*innen handelt diesmal der Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss.
Nummer 80
Wer die zweijährige Ausbildung als Sozialassistent*in macht, kann gleich zwei Abschlüsse erreichen: zum einen den Berufsabschluss als Sozialassistent*in und zum anderen die Zertifizierung als Betreuungskraft oder Alltagsbegleiter*in. Außerdem kann man, sofern noch nicht vorhanden, zugleich den Realschulabschluss erreichen. Die schulische Ausbildung zum Sozialassistenten oder zur Sozialassistentin bieten derzeit vier Berufskollegs im Bezirk der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss an. Das sind das Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss (Marienhaus), das Berufsbildungszentrum Grevenbroich, die Bischöfliche Liebfrauenschule und das Maria-Lenssen-Berufskolleg in Mönchengladbach. Wer sich für diesen Ausbildungsweg entscheidet, der meldet sich dort für den entsprechenden Bildungsgang an. Wer hingegen die neue Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) für Sozialassistent*innen machen möchte, der muss sich zuvor einen Arbeitgeber aus diesem Bereich suchen, der mit den zwei Berufskollegs in der Region kooperiert, die diese Form der Ausbildung derzeit anbieten. Hierbei handelt es sich wiederum um das Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss (Marienhaus) und das Maria-Lenssen-Berufskolleg in Mönchengladbach. Unterschiede bei der PiA-Ausbildung sind: Etwa die Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit wird im Berufskolleg gelernt und die andere Hälfte in einer Einrichtung des gewählten Arbeitgebers verbracht. Außerdem erhält man ein Ausbildungsgehalt.
Sozialassistent*innen übernehmen pädagogisch-betreuende, hauswirtschaftliche oder sozialpflegerische Aufgaben. Sie helfen bei der Körperpflege, reichen Essen an, erledigen Einkäufe, übernehmen Aufgaben bei der Grundpflege kranker und bettlägeriger Menschen oder regen diese zu sinnvollen (Freizeit-)Beschäftigungen an. Mit anderen Worten: Sozialassistent*innen sind sehr wichtig für viele Menschen, da sie in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten oder in Seniorenheimen, in inklusiven Kindergärten oder in Krankenhäusern. Die wichtigste Voraussetzung, um diese Ausbildung zu beginnen, ist deshalb der Spaß am Umgang mit Menschen. Wichtig sind außerdem eine gute Kommunikationsfähigkeit, Deutschkenntnisse und je nach Stelle die Bereitschaft zu Wochenend- und Nachtarbeit. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind ebenfalls ganz wichtig, weil man mit Menschen arbeitet, die Hilfe benötigen.
Inhalte der theoretischen Ausbildung an den Berufskollegs, das gilt für beide Ausbildungswege, sind Grundlagen des Sozialwesens und der sozialen Betreuung, der Pädagogik und Psychologie sowie der Gesundheits- und Krankheitslehre. Themen sind aber auch Erziehung, Pflege und Arbeit mit sozial Benachteiligten, Hauswirtschaft, Ernährungslehre und Nahrungszubereitung, Kunst, Werken und Gestalten, Musikerziehung, Hygiene, Rechtskunde und Informatik. Begonnen werden kann die (PiA)-Ausbildung als Sozialassistent*in bereits ab 16 Jahren und mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9. Anschließen lassen sich Weiterbildungen zu Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen und Pflegefachleuten. Unter Anrechnung eines Jahres aus der Sozialassistenten-Ausbildung kann die Ausbildung für Pflegefachleute dann sogar auf zwei Jahre verkürzt werden.
Von Alexandra Mündelein
Die Feuerwehr zum Hauptberuf machen – das bedeutet, körperliche und mentale Fitness zu trainieren. Darüber, wie die drei Wege zur Berufsfeuerwehr der Stadt Mönchengladbach aussehen, habe ich einen Fachmann aus Mönchengladbach befragt.
Bei der Feuerwehr zu helfen, Gebäude, Tiere und Menschen zu retten, dies wünschen sich viele Kinder. Das später zum Beruf zu machen, ging bisher allerdings nicht ganz so einfach, nämlich nicht direkt nach der Schulzeit. Bislang benötigte man zunächst entweder eine klassische Ausbildung im Handwerk oder ein Studium, woran sich danach erst die 18-monatige Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr anschließen konnte. Einen zusätzlichen dritten Weg bietet inzwischen beispielsweise die Berufsfeuerwehr der Stadt Mönchengladbach an. Dieser erlaubt einen früheren Einstieg. Darüber habe ich mich mit Frank Nießen unterhalten, der bei der Feuerwehr Mönchengladbach für Nachwuchsgewinnung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Seit gut eineinhalb Jahren ist es möglich, wenn man 17 Jahre alt ist, sofort nach der Schule eine Ausbildung zu beginnen, die die Berufsfeuerwehr zum Ziel hat. Zunächst lässt man sich zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin ausbilden, was drei Jahre dauert. Danach folgen 15 weitere Monate als direkte Ausbildung zum Brandmeister oder zur Brandmeisterin. Das ist zwar insgesamt eine weiterhin lange Zeit, doch bietet dieser Weg mehrere Vorteile: Neben dem theoretischen Anteil in der Notfallsanitäter-Ausbildung wird der praktische Anteil auch schon auf einer Feuerwache absolviert, so dass man – sozusagen nebenbei – die Tätigkeiten schon einmal hautnah kennenlernen kann, die man später einmal als Brandmeisterin oder Brandmeister ausüben wird. Außerdem erreicht man nach drei Jahren bereits einen anerkannten Berufsabschluss, was für die Lebensplanung ebenfalls wichtig sein kann.
Wer sich auf diesen Weg begeben möchte, sollte körperlich und mental fit sein und sich auf ein sehr anspruchsvolles Bewerbungsverfahren einstellen, hat mir Frank Nießen berichtet. Seine sportliche Leistungsfähigkeit sollte man zuvor ausreichend aufbauen. Der Fachmann rät zu etwa einem halben Jahr gezielten Training. Wissenswertes zur physischen Eignungsfeststellung für die Berufsfeuerwehr in Deutschland sind unter diesem Link zusammengefasst.
Der Ausbildungsweg bei der Berufsfeuerwehr ist gefragt. Von 200 bis 300 Bewerberinnen und Bewerbern pro Jahr berichtet die Feuerwehr Mönchengladbach, die jährlich zwischen fünf und zehn Ausbildungsstellen anbietet. Derzeit werden bereits die Auszubildenden für 2022 gesucht. Wer sich dafür interessiert, dem werden Berufsorientierungstage, Schülerpraktika inklusive Erste-Hilfe-Kurs, ein Internet-Video mit grundsätzlichen Informationen (Notfallsanitäterausbildung "112 MEDIC" der Feuerwehr Mönchengladbach, Offizieller Imagefilm - YouTube) und Spezialisten-Sprechstunden des Berufsinformationszentrums (BIZ) der Agentur für Arbeit Mönchengladbach angeboten. Frank Nießen ist dort das nächste Mal am 14. Januar 2021 von 15 bis 16.30 Uhr zu Gast. Anmeldungen für die Spezialisten-Sprechstunden erfolgen über das (BIZ) per E-Mail bis einen Tag vor der Veranstaltung an (unter Angabe einer Telefonnummer). Der Referent ruft während seiner Beratungszeit zurück.
Von Heike Karsch
(veröffentlicht im Januar 2021)
Die Ausbildungswelt ist bunter als manch einer vielleicht denken mag. Dem widmet sich dieser Beitrag des Blogs "Gut beraten ins Berufsleben starten", den die Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss wöchentlich herausgibt.
Nummer 41
Jedes Jahr stellen wir auf dem Ausbildungsmarkt fest, dass es Berufe mit wenigen Ausbildungsstellen, aber auch mit wenigen Bewerberinnen und Bewerbern gibt. Als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach rege ich die jungen Menschen immer dazu an, sich während der Berufsorientierungsphase auch einmal mit solchen Arbeitsfeldern zu beschäftigen und für sich die Frage zu beantworten, ob unter den eher selten angebotenen Ausbildungsberufen etwas Passendes für einen sein könnte.
Jedes Jahr kristallisiert sich auf dem Ausbildungsmarkt eine Top-10 der gewünschten Ausbildungsberufe heraus. Meist ändert sich an dieser Liste wenig. 2021 war dies bei den Bewerberinnen und Bewerbern aus Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss die Rangfolge der Berufswünsche: Kaufmann/-frau für Büromanagement und Kaufmann/-frau im Einzelhandel gefolgt von Kfz-Mechatroniker/in (Pkw), Verkäufer/in, Medizinische/r Fachangestellte/r, Friseur/in, Tischler/in, Industriekaufmann/-frau, Automobilkaufmann/-frau und Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik.
Neben diesen Top-10 gibt es allerdings viele andere Berufe und manche Berufe, in denen selten Ausbildungsplätze angeboten werden. Könnte vielleicht eine Ausbildung zum Schilder- und Lichtreklamehersteller interessant sein? Oder zum Oberflächenbeschichter, Baustoffprüfer oder Schädlingsbekämpfer? Was wäre mit Forstwirt, der viel in der Natur macht, oder mit Steinmetz, der Künstlerisches und Handwerkliches vereint? Oder wusstest Du, dass es neben dem Berufskraftfahrer den Servicefahrer als Ausbildungsberuf gibt? Dich interessiert eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker? Dann könnte als Alternative vielleicht auch der Zweiradmechatroniker für Fahrradtechnik zu Dir passen.
Regelmäßig veröffentlicht die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss das Ausbildungsstellentelegramm, das einen Überblick über die aktuell angebotenen Ausbildungsberufe in Deiner Heimat gibt. Schaut immer mal wieder dort rein und kommt beim Lesen vielleicht auf neue Ideen. Und besucht uns zur Berufsberatung. Dann können wir gemeinsam darüber sprechen, wie bunt die Ausbildungswelt ist.
Von Kerstin Saß
(erschienen November 2021)
Du planst eine Ausbildung, willst wegziehen und selbstständig werden, auch finanziell? Unter bestimmten Bedingungen unterstützt dich die Agentur für Arbeit dich dabei mit einem Zuschuss. Für wen die Berufsausbildungsbeihilfe infrage kommt, erkläre ich in diesem Blog von "Gut beraten ins Berufsleben starten".
Nummer 42
Wenn du für deine Ausbildung in eine eigene Wohnung ziehen willst, reicht deine Ausbildungsvergütung möglicherweise nicht aus, um neben der Miete auch noch Lebensmittel oder die Fahrten zu deinen Eltern zu bezahlen. Studierende können in solchen Fällen das sogenannte Bafög beantragen. Für Auszubildende gibt es die Berufsausbildungsbeihilfe. Dabei handelt es sich um einen monatlichen Zuschuss, der – anders als das Bafög – nicht zurückgezahlt werden muss. Eine Idee hinter der Beihilfe ist es, junge Menschen in die Lage zu versetzen, mobil auf Angebote am Ausbildungsmarkt reagieren zu können. Vielleicht wartet deine Traumausbildung auf dich, doch musst du dafür jeden Tag 90 Kilometer hin und 90 Kilometer zurück fahren? Das ist sicherlich eine zu weite Strecke. Dann könnte sich ein Umzug anbieten. Und hier setzt die Berufsausbildungsbeihilfe an.
Trifft eine der folgenden Konstellationen auf dich zu, kannst du bei der Agentur für Arbeit einen Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe stellen, der dann geprüft und unter anderem mit dem Einkommen deiner Eltern abgeglichen wird: 1) Du nimmst an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teil. 2) Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf (keine schulische Ausbildung!) und der Ausbildungsbetrieb ist so weit von deinen Eltern entfernt, dass es keine Option ist, bei ihnen wohnen zu bleiben. 3) Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und bist zudem über 18 Jahre alt oder verheiratet beziehungsweise lebst mit Partner oder Partnerin zusammen. 4) Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, hast mindestens ein Kind und lebst nicht in der Wohnung deiner Eltern. 5) Du bist in der ausbildungsvorbereitenden Phase einer "Assistierten Ausbildung (AsA)".
Wenn ich als Berufsberaterin der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss mit jungen Menschen über die Berufsausbildungsbeihilfe spreche, verändert das nicht selten deren Sicht auf die Möglichkeiten der Ausbildungswahl. Plötzlich können ganz andere Optionen ins Spiel kommen. Vielleicht sogar eine Ausbildung im Ausland, die unter bestimmten Umständen ebenfalls bezuschusst werden kann. Deshalb rat ich jedem dazu, das Gespräch mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zu suchen.
Schlaumachen könnt ihr euch vorher aber auch schon im Internet. Dort gibt es informative Seiten zur Berufsausbildungsbeihilfe und einen Rechner, mit dem ihr schauen könnt, was möglicherweise für euch "drin ist".
Den Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe kannst du im Internet bei den eServices der Bundesagentur für Arbeit stellen. Dabei musst du mehrere Dokumente hinzufügen: Ausbildungsvertrag, Mietvertrag, Nachweis über die Ausbildungsvergütung und Steuerbescheid oder de Jahreslohnbescheinigung für das vorletzte Kalenderjahr deiner Eltern und gegebenenfalls des Ehe- oder Lebenspartners. Es kann sein, dass die Arbeitsagentur im weiteren Verfahren noch andere Unterlagen von dir anfordert. Hast du den Antrag gestellt, wird dieser geprüft, wobei auch Freibeträge und Zusatzbedarfe berücksichtigt werden. Anschließend erhältst du einen Bescheid per Post.
Bekommst du Beihilfe, wird diese monatlich ausgezahlt, und zwar frühestens ab dem Monat der Antragstellung (nicht rückwirkend!). Bekommst du keine Beihilfe, kann gegebenenfalls ein weiterer Antrag auf Wohngeld nützlich sein.
Von Kerstin Saß
(erschienen November 2021)
Üblicherweise fängt die Suche nach einer Ausbildung bei den Berufen an, die man kennt. Das sind häufig die Berufe der Eltern oder älteren Geschwister. Es sind aber auch die Berufe, die einem jeden Tag begegnen. Dabei gibt es viele Berufe, die weniger bekannt, aber nicht weniger spannend sind.
Jeder kennt den Beruf des Bäckers oder des Kfz-Mechatronikers, denn jeder hat schon mal Brot gekauft (oder zumindest gegessen) und jeder hat schon mal mitbekommen, dass ein Auto in die Werkstatt musste. Sehr viel weniger Menschen machen sich aber Gedanken darüber, wie andere Dinge, die man auch jeden Tag sieht, produziert oder beispielsweise in den Geschäften platziert worden sind. Heute gibt es im Blog „Gut beraten ins Berufsleben starten“ ein paar Beispiele für Berufe, die eher unbekannt sind, die aber direkte Auswirkungen auf unser Leben haben – und in denen es Jahr für Jahr in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss freie Ausbildungsstellen gibt.
Wer sorgt eigentlich dafür, dass mein Joghurt noch genießbar ist, wenn er bei mir zu Hause im Kühlschrank landet? Hier haben die Mechatroniker*innen für Kältetechnik ihre Hände maßgeblich im Spiel. Diese Fachkräfte planen, montieren, warten und reparieren Kühlanlagen wie zum Beispiel für Lebensmittel-Lager und Supermärkte, aber auch Labore und natürlich Privathaushalte.
Und wenn ich mich dann an einem schönen, sonnigen Tag mit einem kühlen Getränk auf die Terrasse setze oder auch drinnen aufs Sofa: Wer hat eigentlich dafür gesorgt, dass mir die Sonne nicht direkt ins Gesicht scheint und ich schön angenehm im Schatten sitzen kann? Das waren bestimmt Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker*innen. Die stellen Rollläden und Markisen her, bauen sie beim Kunden ein und kümmern sich bei Bedarf auch um die Reparatur.
Wer hat sich nicht schon mal unterwegs an einem Snack- oder Getränkeautomaten etwas gezogen? Und wer hat schon mal darüber nachgedacht, wer den Automaten aufstellt, befüllt, wartet und repariert? Auch dafür gibt es einen eigenen Beruf, genannt Automatenfachmann*frau. Die gibt es sogar in zwei Fachrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Automatendienstleistung und Automatenmechatronik.
Aber manchmal reicht ein Snack vom Automaten nicht aus. Ihr holt Euch dann vielleicht schnell Essen vom Fast-Food-Lieferanten Eures Vertrauens. Auch dort gibt es gelernte Fachkräfte, die sich als Fachmann*frau Systemgastronomie um den Einkauf der Waren, die Lagerung, die Gästebetreuung, den Verkauf und sogar die Personalplanung kümmern. Sie überwachen außerdem die Qualität der Produkte und kümmern sich ums Marketing.
Das sind nur vier Beispiele von vielen. Wann immer ich als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit im Rhein-Kreis Neuss die Gelegenheit bekomme, werbe ich bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen dafür, sich mit den unbekannteren Ausbildungsberufen zu beschäftigen: Das vergrößert die Auswahl nämlich enorm. Ich prüfe dann mit ihnen gemeinsam, ob darunter etwas wäre, ohne jemanden vom eigentlichen Wunschberuf abzubringen. Meist spüre ich, dass die jungen Menschen offen für solche Anregungen sind und dass sie überrascht sind, was es alles für Berufe gibt. Wer sich nun seine eigenen Anregungen holen will, der sollte einen Termin mit der Berufsberatung für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss machen und kann sich zur Vorbereitung diese Filme und Berufsinformationen der Bundeagentur für Arbeit anschauen:
Mechatroniker*innen für Kältetechnik
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker*innen
Fachmann*frau Systemgastronomie
Von Alexandra Mündelein
(veröffentlicht im Mai 2021)
Nur ganz wenige sind bekannt: Es gibt gut 20 unterschiedliche Ausbildungsberufe in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss, die der industriellen Produktion zuzuordnen sind. Gerade in den weniger bekannten Berufen sind die Ausbildungschancen gut.
Der Industriemechaniker ist der Ausbildungsberuf in der industriellen Produktion, der am meisten bekannt ist. Danach folgt der Maschinen- und Anlagenführer – und von dem wiederum leiten sich viele andere Berufsbilder ab, von denen ich im Blog „Gut beraten ins Berufsleben starten“ der Agentur für Arbeit Mönchengladbach einige exemplarisch vorstellen möchte.
Wenn Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung etwas mit Maschinen und in der industriellen Produktion machen möchten, stoßen sie bei der Suche schnell auf den Beruf des Maschinen- und Anlagenführers. Weil diese Berufsbezeichnung schon im Namen so schön etwas über den Berufswunsch aussagt, endet dort oftmals die Suche. Aber: Es gibt auch andere Ausbildungsgänge, die im selben Bereich angesiedelt sind, aber nicht so heißen. Etwa 20 unterschiedliche Ausbildungsberufe in der industriellen Produktion, darunter auch ganz seltene, werden in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss angeboten – von insgesamt rund 200 Ausbildungsberufen.
Alle Ausbildungsberufe in der industriellen Produktion haben sehr, sehr viel gemeinsam: Maschinen werden eingerichtet, in Betrieb genommen, befüllt und überwacht. Qualitätskontrollen werden durchgeführt, und die Wartung der Maschinen wird vorgenommen, was heißt, kleinere Reparaturen zu übernehmen oder Verschleißteile auszutauschen. Dazu gehören kann aber auch, eine Maschine umzurüsten, wenn ein Unternehmen von Produkt A auf Produkt B umstellen will, was schon mal mehrere Tage in Anspruch nehmen kann.
Die Unterschiede in den Ausbildungsberufen liegen in der Art der Maschinen, was wiederum vom jeweiligen Produkt der Unternehmen abhängt. In unserer Region gibt es allein fünf Ausbildungsberufe im Lebensmittelsektor: die Fachkraft für Fruchtsafttechnik, der Süßwarentechnologe*in, Brauer*in und Mälzer*in, die Fachkraft für Lebensmitteltechnik sowie die Verfahrenstechnologen für Mühlen- und Getreidewirtschaft. In diesen Branchen sind beispielsweise die Hygieneanforderungen andere als im Metallbereich und gehört das Arbeiten im Labor zu den regelmäßigen Tätigkeiten.
Wer einen genauen Überblick über alle rund 20 regional angebotenen Ausbildungsberufe in der industriellen Produktion bekommen möchte und nach Stellenangeboten sucht, dem helfen wir vom Team der Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. Wir beraten über das gesamte Spektrum, wozu beispielhaft gehören: Chemikant*in, Papiertechnologe*in, Produktveredler*in Textil und Produktionsmechaniker*in Textil. Außerdem haben wir dieses Jahr im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, was es noch nicht oft gegeben hat, den Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker*in Brillenoptik im Angebot, dessen Produkt Brillengläser sind.
Ausbildungsstellen in der industriellen Produktion werden ab dem Hauptschul-Abschluss vergeben. Die Berufe sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an, die diese Fähigkeiten mitbringen sollten: handwerkliches Geschick, Mathe-Kenntnisse und technisches Verständnis, weil man verstehen muss, warum eine Maschine etwas tut oder warum sie etwas nicht tut, was sie tun sollte. Noch gibt es in unserer Region viele offene Ausbildungsstellen. Und bei den unbekannteren Berufsbildern sind die Chancen, eine Ausbildungsstelle zu finden, deutlich besser als in den bekannteren Berufsbildern. Ich sage den Jugendlichen in der Berufsberatung immer: „Es ist einfacher, der Beste unter zehn Mitbewerbern zu sein als der Beste unter 100.“
Bei wem ich jetzt das Interesse geweckt habe, die unbekannteren Berufsbilder in der industriellen Produktion näher kennenzulernen, dem rate ich zum Anruf bei unserer Berufsberatung und zum Blick auf Berufe.TV im Internet. Dort stellt die Bundesagentur für Arbeit in vielen kleinen Filmen die meisten der erwähnten Berufe vor.
Von Alexandra Mündelein
(veröffentlicht im Mai 2021)
Eine handwerkliche Ausbildung passt perfekt in die heutige Zeit. Es hat schon immer gegolten: Handwerk hat goldenen Boden. Heutzutage stimmt das noch einmal mehr. Deshalb sage ich immer, dass eine Ausbildung im Handwerk ein tolles Fundament ist, um sich langfristig in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Dabei können die Karrierewege durchaus unterschiedlich verlaufen, wie ich selbst erleben konnte. Vieles hängt davon ab, wie ihr es mit Weiterbildung und Qualifizierung haltet.
Nummer 56
Über Veränderungen im Berufsleben, Weiterbildung oder Meister möchte ich in diesem Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" berichten. Ich selbst habe eine Ausbildung zum Schornsteinfeger gemacht, habe danach ein, zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet und dann meine Meisterprüfung angeschlossen. Ich habe mir damals ziemlich gut überlegt, ob es mir einen Mehrwert gibt, den Meister zu machen. Ich habe es schließlich mit "Ja" beantwortet.
Im Handwerk kann ich mich mit einem Meister selbstständig machen. Außerdem investiert man durch die Vorbereitung auf die Meisterprüfung in sich selbst, indem man sein Wissen ausbaut – das ist etwas, von dem man sogar langfristig profitieren kann. Als Meister hat man zudem auf Baustellen ganz andere Rechte und Verantwortungen, die man zum Beispiel bei der Abnahme von Installationen übernehmen kann. Und nicht zuletzt stehen die Chancen gut, als Meister mehr Geld zu verdienen, wenngleich nicht unbedingt unmittelbar nach Ablegen der Prüfungen.
Der Meister bietet aber auch noch andere Chancen, da ich darauf wiederum ein Studium aufbauen kann. Mit egal welchem Schulabschluss kann ich über den Weg vom Gesellen zum Meister dahin gelangen, eine Studienzulassung für egal welches Fach zu bekommen. Überhaupt stehen mir durch eine Ausbildung sehr viele Türen offen.
Den Meister zu machen, bietet viele Mehrwerte. So habe ich das damals für mich gesehen. Und so hat es sich später auch bewahrheitet, weil es mir aufgrund meiner Meisterprüfung möglich war, in einen Beruf zu wechseln, für den üblicherweise ein Studium vonnöten gewesen ist. Denn: Inzwischen, und nach einigen internen Fortbildungen, bin ich Berufsberater der Arbeitsagentur für Mönchengladbach. Ich finde, man sollte es genießen, sich im Leben stetig weiterbilden zu können. Es geht nichts darüber, neue berufliche und praktische Erfahrungen zu sammeln und anschließend umzusetzen.
Sicherlich geht es nicht für jeden darum, nach einer handwerklichen Ausbildung einen Meister zu machen. Für viele geht es vielmehr darum, sich aus diesen drei Gründen immer wieder fortzubilden und zu qualifizieren: Erstens passt man sich damit an den Stand der Technik an, denn gerade im Handwerk gilt: Was heute neu ist, ist morgen schon alt. Zweitens kann man sich spezialisieren, kann dabei lernen, Dinge neu zu denken und Horizonte zu erweitern. Und drittens kann auch ein beruflicher Wechsel eine Form der Fortbildung sein, um zum Beispiel als Koch andere Küchen und Spezialitäten kennenzulernen.
Weiterbildung und Qualifizierung ist ein grundlegendes Element, um langfristig im Beruf erfolgreich sein zu können. Eine Ausbildung öffnet einem die Tür, genau diesen Weg gehen zu können. Das gilt im Handwerk genauso wie in allen anderen Ausbildungsberufen. Wo welche Chancen bestehen, dazu fragt am besten die Berufsberaterin oder den Berufsberater an eurer Schule.
Von Matthias Bielmeier
(erschienen März 2022)
Der erste Schritt ist geschafft! Du hast dich um einen Ausbildungsplatz beworben und eine Einladung zu einem Eignungstest erhalten. Darauf solltest du dich jetzt vorbereiten. Wie das geht und wer dir dabei hilft, das erkläre ich im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss.
Nummer 66
Zunächst einmal solltest du herausfinden, welche Art von Test der Arbeitgeber dir vorlegen könnte. Sollte dir das nicht mitgeteilt worden sein, erkundige dich. Große Unternehmen oder der Öffentliche Dienst haben auf ihren Internetseiten teils ältere Tests veröffentlicht, damit sich Bewerberinnen und Bewerber vorbereiten können. Sollte das nicht der Fall sein, ruf‘ gerne bei dem Arbeitgeber an, der dich eingeladen hat. Frage nach, worauf du dich vorbereiten kannst. Damit zeigst du nebenbei außerdem, wie sehr dich dieser Ausbildungsplatz interessiert. Das kommt bei den Verantwortlichen bestimmt gut an.
Eignungstests für Ausbildungsstellen können ganz unterschiedlich sein. Sie können schriftlich vor Ort erfolgen oder inzwischen auch online. Mit ihnen können Schulwissen wie Mathematik, Rechtschreibung oder Allgemeinwissen abgefragt werden, oder sie sind als psychologische Tests konzipiert, in denen unter anderem logisches Denken, sprachliche Fähigkeiten, Sorgfalt und Arbeitstempo im Fokus stehen. Je nach angestrebtem Ausbildungsberuf können mit dem Test aber auch technisches Verständnis oder Kreativität ermittelt werden.
Hund, Katze, Wellensittich - welches Wort passt nicht in die Reihe? 2, 4, 16 - wie muss die Zahlenreihe sinnvoll fortgesetzt werden? Solche Fragen auf Zeit zu lösen, kann Aufgabe in einem Eignungstest sein. Es können als komplexere Aufgaben aber auch Fragen zum Textverständnis vorkommen, beispielsweise indem doppelte Verneinungen zu erkennen sind. Oder es müssen Diagramme ausgewertet werden, um Zusammenhänge von Zahlen herauszufinden. Im Handwerk können Test aber auch mal durch Arbeitsproben ersetzt sein, um das Geschick für den gewünschten Beruf unter Beweis zu stellen.
Ein paar Dinge solltet ihr euch vor eurem ersten Test klarmachen: Manchmal klappt es nicht im ersten Anlauf, dann seht euren ersten Eignungstest einfach als gute Übung für einen zweiten Test. Vorbereiten solltet ihr euch auf alle Eignungstests wie auf eine Klassenarbeit. Erscheinen zum Test müsst ihr pünktlich. Und wenn der Test online stattfindet, solltet ihr vorher außerdem für ein ruhiges Arbeitsumfeld und das benötigte Equipment sorgen. Wenn ihr während des Eignungstests merkt, dass die Zeit nicht für alle Fragen reicht, macht euch keine Sorgen, weil in der Regel nicht erwartet wird, dass alle Fragen beantwortet werden. Und deshalb gilt auch: Wenn ihr bei einer Frage keine Antwort findet, beißt euch nicht daran fest, sondern macht mit der nächsten Aufgabe weiter.
Zuletzt noch ein paar Hinweise, wie und wo ihr euch auf Eignungstests für Ausbildungsplätze vorbereiten könnt. Es gibt zum einen Bücher zu kaufen, in denen Testbeispiele vorgestellt werden. Zum anderen gibt es das Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur an der Lürriper Straße 56 in Mönchengladbach, in dem einige dieser Bücher stehen und wo ihr schauen könnt, welches am besten für euch passt. Kommt uns einfach mal besuchen. Bevor ihr den Buchhandel geht, erhaltet ihr hier einen ersten Eindruck und vielleicht die nötige Entscheidungshilfe für euren Buchkauf. Außerdem möchte ich euch zwei Internetseiten ans Herz legen, wenn ihr euch auf einen Eignungstest vorbereiten wollt. Auf planet-beruf.de bietet die Bundesagentur für Arbeit eine Auswahl an Testfragen an. Und auf check-u.de könnt ihr die unterschiedlichen Arten von Aufgaben kennenlernen, die möglicherweise auf euch zu kommen.
Viel Spaß bei eurer Vorbereitung!
Von Heike Karsch
(erschienen im Juli 2022)