20.11.2019 - Christian Grollmann -1 MinutenArbeitswelt gestalten
Seit 2017 arbeiten die Mitarbeiter der Digitalagentur Rheingans Digital Enabler nur fünf Stunden am Tag, und das bei voller Entlohnung. Der Geschäftsführer ist vom Modell begeistert und spricht im Podcast über Stress, die Zufriedenheit im Team und seine Arbeitgebermarke.
Von circa acht bis 13 Uhr arbeiten die 16 Mitarbeiter der Agentur Rheingans Digital Enabler in der Bielefelder Altstadt. Ihr Gehalt hat dennoch die Höhe, die es bei einer 40-Stunden-Woche hätte. Und der Geschäftsführer Lasse Rheingans ist begeistert: Die Produktivität sei gleich, manchmal auch höher, und die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei gestiegen.
Seit 2017 gilt der 5-Stunden-Tag, begleitet wurde das Experiment von verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen. Deren begleitende Befragungen haben ergeben, dass viele Angestellten wieder mehr ihren Hobbys nachgehen, mehr Sport machen und sich gesünder ernähren. Für die kreative Branche, in der Rheingans Digital Enabler unterwegs ist, also genau das Richtige: genug Ausgleich, um kreativ und motiviert an die Arbeit zu gehen.
„Viele Studien zeigen, dass man nicht acht Stunden am Tag voll konzentriert arbeiten kann, warum richtet man die Arbeitswelt nicht danach aus?“, fragte Rheingans sich vor wenigen Jahren. Durch eine sehr strukturierte Arbeitsweise und optimierte Prozesse erreichen seine Mitarbeiter heute trotz reduzierter Zeit ihre Tages- und Wochenziele. Und mittlerweile hat die Digitalagentur ihr Portfolio erweitert und berät auch andere Unternehmen, die sich für neue Arbeits(zeit)modelle interessieren. „Wir können nicht mit alten Rezepten den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt begegnen“, zeigt sich Lasse Rheingans überzeugt.
Wie aber reagieren Kunden darauf, dass sie am Nachmittag niemanden mehr erreichen? Hat der Geschäftsführer auch um 13 Uhr Schluss? Und erhält Rheingans seit der Umstellung mehr Bewerbungen? Christian Grollmann hat mit dem Unternehmer im Faktor-A-Podcast gesprochen.