31.01.2018 - Esther Werderinghaus -4 MinutenMitarbeiter finden
Fünf Monate lang hat die 20-jährige „Charly“ aus Flensburg im Rahmen der Aktion „Die Rekordpraktikanten“ 44 Handwerksbetriebe in ganz Deutschland besucht – auf der Suche nach dem idealen Ausbildungsplatz. Vor einem Monat endete ihre Tour. Was müssen Arbeitgeber tun, um sie für sich zu begeistern?
„Nach dem Schulabschluss wusste ich noch nicht genau, was ich später machen will. Mich interessierte es, andere Menschen in ihrer Berufung zu sehen. Deshalb war ich so begeistert von der Idee, Rekordpraktikantin zu werden.
Ich hätte nie gedacht, dass mich Kanalarbeit mal faszinieren würde. Bei einem Praktikum bei einer Baufirma bekam ich gute Einblicke in diese Arbeit. Normalerweise werden für Kanalsanierungen ganze Straßenzüge aufgerissen. Aber die Firma schleuste kleine Kameras in die Rohre unter der Erde und erfasste auf diese Weise 3-D-Bilder vom Inneren. Die sahen wir uns dann auf dem Computer an. Sie ließen uns sogar mal in schwindelerregender Höhe auf einen Kran steigen. Es war windig, der Kran drehte sich und schwankte. Für Leute mit Höhenangst wäre das nichts.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich die Arbeit beim Fleischer cool finde. In Sachsen besuchten wir einen Betrieb, bei dem ich genau erfuhr, woher das Mett kommt, wie Leberwurst gemacht wird und wie ein Reifeprozess aussieht.
Bei jeder Praktikumsstation haben wir Mitarbeiter interviewt und die Filme auf Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Bei Facebook hatten wir irgendwann mehr als 5000 Follower. Es ist für junge Leute offensichtlich spannend, zu erfahren, wie sich die Arbeit aus der Perspektive eines Gleichaltrigen anfühlt. Sie haben ja ähnliche Fragen an den Beruf! Und Arbeitgeber können so erfahren, worauf es uns Nachwuchskräften ankommt.