Wie zuverlässiges Personal kommt und bleibt

In der Zeitungslogistik herrscht eine starke Fluktuation. Die Recruiter bei Funke Logistik müssen monatlich 50 bis 60 Stellen neu besetzen. Wie das funktionieren kann, erklärt Jörn Radel im Podcast.


23.09.2020 - Sebastian Keil -1 MinutenMitarbeiter finden

Die Zeitungslogistik ist eine Branche mit hoher Fluktuation. Jörn Radel erklärt im Podcast, wie man bei 50 bis 60 neuen Zustellern monatlich ein qualitativ hochwertiges Bewerbungsverfahren gewährleisten kann und so etwas wie einen Teamspirit entstehen lässt.

Jörn Radel kennt die Zeitungslogistik wie kein anderer. Bei seinen beruflichen Stationen – Bauer Media Group, Funke Logistik sowie aktuell Nordbrief GmbH – beschäftigt ihn vor allem die „letzte Meile“, die eine Zeitung oder ein Poststück zurücklegt. Und wer diese Meile zurücklegt: die Zustellerinnen und Zusteller. Sie müssen laut Radel vor allem eines sein: zuverlässig.

Zum Zeitpunkt des Gesprächs war Radel Geschäftsführer von Funke Logistik Hamburg, wo sich 1.800 Mitarbeiter um die Zustellung des „Hamburger Abendblatts“ und der Wochenblätter kümmern. Monatlich müssen 50 bis 60 dieser Stellen neu besetzt werden, „natürliche Fluktuation“, sagt Radel. Eine eigene Recruiting-Abteilung nutzt medienübergreifend alle Kanäle, von verlagseigenen Printprodukten bis zu gängigen Online-Plattformen, um genügend Bewerber anzusprechen. Wie gelingt es, vom ersten Eindruck beim Bewerbungsgespräch auf die Zuverlässigkeit zu schließen? „Da braucht es viel Menschenkenntnis und Erfahrung“, gibt der 49-Jährige zu.

Jörn Radel
Jörn Radel

Mitarbeiter zu finden ist die eine, sie zu halten ist die andere Sache. Entscheidend sei vor allem der Austausch in der Anfangszeit. Nach der ersten Arbeitswoche holen die Teamleiter Feedback ein, fragen die Zusteller nach Schwierigkeiten und bieten Hilfe an. Bei einer Tätigkeit, bei der man sich weder mit Kollegen noch Vorgesetzten häufig trifft, weil jeder in seinem Gebiet unterwegs ist, kann dennoch ein Teamgeist entstehen. „Digitale Kommunikationstools sind da eine gute Alternative zum persönlichen Gespräch“, erklärt der Logistiker. Wie man mit den 300 bis 400 Bewerbungen monatlich umgeht, warum der Mindestlohn die Personalsuche in der Zeitungslogistik noch verschärft hat und wie die Zusteller in einzelnen Stadtteilen zusammenarbeiten, erzählt Radel im aktuellen Podcast. 

 

Titelfoto: © Pinopic/iStock