27.04.2022 - Akiko Lachenmann -5 MinutenMitarbeiter qualifizieren
Die Handwerksfirma Heinrich Schmid reagiert auf die Herausforderungen am Azubimarkt: Im baden-württembergischen Crailsheim hat man gleich vier benachteiligten Jugendlichen das individuelle Förderinstrument AsA ans Herz gelegt. „Seither schreiben sie bessere Noten und machen auch sprachlich enorme Fortschritte“, sagt der Azubi-Verantwortliche Marc Kwasniok im Interview.
Marc Kwasniok arbeitet für Heinrich Schmid, eine der größten Handwerksfirmen in Europa, und ist am Standort Crailsheim für die Betreuung der Auszubildenden verantwortlich. Auf der Suche nach einer passgenauen Unterstützung für die Azubis stieß der 27-Jährige auf die Assistierte Ausbildung, ein niedrigschwelliges Angebot der Agentur für Arbeit. Im Interview erzählt Kwasniok, wie die jungen Männer davon profitieren und der Standort Crailsheim bundesweit Schule machen könnte.
Faktor A: Herr Kwasniok, was hat Sie veranlasst, die Assistierte Ausbildung in Anspruch zu nehmen?
Marc Kwasniok: Im vergangenen Juni hat einer unserer Azubis leider die Gesellenprüfung nicht bestanden. Die praktischen Anforderungen hat er zwar gut gemeistert. Probleme bereiteten ihm aber die allgemeinen Theoriefächer. Der Auszubildende kommt aus Afghanistan und hatte während der gesamten Ausbildung aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse Schwierigkeiten, dem Unterricht in der Berufsschule zu folgen. Da wir an unserem Standort viele fachlich gute und motivierte Azubis mit Migrationshintergrund und teilweise auch Sprachproblemen haben, war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir als Ausbildungsbetrieb handeln müssen. Denn bei drei Azubis stand die Zwischenprüfung an, und auch sie hatten Probleme mit dem Schulstoff.
Wie sind Sie konkret auf die Assistierte Ausbildung gestoßen?
Ich kannte bereits die Möglichkeiten von AsA durch Werbung und Informationen der Arbeitsagentur. Daher nahm ich Kontakt mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit in Schwäbisch Hall auf und informierte mich dort über die Details. Dort erhielt ich dann die Kontaktdaten zum Bildungsträger vor Ort, dem Kolping-Bildungswerk.