19.10.2016 - Julia Holzapfel -7 MinutenRichtig führen
Auch wenn manche Zufallserfindungen schon Jahrzehnte alt sind, wer sich mit Innovation und Kreativität beschäftigt, kann von Penicillin, Mikrowelle, Teflon oder Viagra noch eine Menge lernen.
Bei der Entdeckung einiger heute fast alltäglicher Dinge hat der Zufall eine große Rolle gespielt. Aus diesen Glückstreffern der Vergangenheit sind aber nicht einfach so gängige Haushaltsgeräte oder lebensrettende Medikamente geworden: Der Zufall hat sich emsige Forscher und aufmerksame Zeitgenossen gesucht, die die unerwarteten Ereignisse richtig eingeordnet haben und clever genug waren, ihr Potential zu erkennen. Unser Best-of der Zufallserfindungen:
Penicillin: Ein schlampig-schlauer Forscher
Schlau muss er gewesen sein, dieser Alexander Fleming aus Schottland. Aber daneben galt er als faul und schlampig. Er nahm sich ein paar Tage frei, ohne vorher seinen Schreibtisch aufzuräumen. Die mit Krankheitserregern, Staphylokokken, gefüllten Petrischalen blieben einfach stehen. Nach seiner Rückkehr entdeckte Fleming, dass die Bakterien sich verflüchtigt hatten und ein Pilz an ihrer Stelle in den Schalen war. Er folgerte, dass die jetzt vorhandene Substanz die Bakterien getötet hatte. Auf diese Weise hatte Fleming das Penicillin entdeckt, das bis heute Millionen Menschen das Leben rettet. Der Schotte wurde für seine Entdeckung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Hat er die Entdeckung denn nur seiner Schlampigkeit zu verdanken? „Nein“, meint Olov Amelin, der Direktor des Stockholmer Nobelmuseums dazu, „Fleming war zwar nicht rund um die Uhr im Labor, aber ein cleverer Kerl, der die richtigen Schlüsse ziehen konnte.“